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Felix Mattl ist Experte für Outdoor-Fitness-Geräte
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Vereinstalk #15: Warum sich Sportvereine mehr Richtung Outdoor orientieren (sollten)

Die Monate der Einschränkung haben es verdeutlicht: Outdoor ist in! Immer mehr Vereinsmitglieder hat es nach draußen gezogen: Frische unverbrauchte Luft, Naturgerüche und -geräusche, der Freiraum – das alles hat neben dem Sport selbst eine ausgesprochen gesunde Wirkung auf Körper und Geist. So hat selbst der ein oder andere Outdoor-Muffel die Vorzüge von Sport beziehungsweise Fitness im Freien erkannt. Für viele Vereine ist die logische Konsequenz: Es müssen langfristig mehr Outdoor-Angebote auf das Vereinsgelände kommen.

Wir haben das Thema mit unserem Interviewpartner Felix Mattl näher betrachtet. Als Leiter des Produktmanagements beim Vereinsausstatter Kübler Sport, Outdoor-Fitness-Experte und Vereinsvorstand im Privaten, weiß Felix Mattl, wie Vereine und ihre Mitglieder ticken.

Hallo Felix, zunächst möchten wir dich ein wenig näher kennenlernen. In welchem Verein bist du tätig und welche Aufgaben übernimmst du dort als Vorstand?

Ich bin seit meinem ersten Lebensjahr Mitglied des Turnverein Nellingen 1893 e. V. Dort war ich in verschiedensten Abteilungen aktiver Sportler, bin dann aber am Ende beim Fußball dauerhaft „hängen geblieben“. Aktuell bin ich jetzt in meiner 3. Amtsperiode als Sportvorstand des Gesamtvereins. Ich kümmere mich neben dem Sport selbst vor allem um die Sport-Trends und die Zukunftsgestaltung des Sports.

Felix Mattl

Ist Outdoor-Sport bei dir im Verein ein Thema?

Ja absolut! Wir waren einer der ersten Vereine, die als Standort für die Kübler Sport Roadshow Outdoor Fitness zur Verfügung standen, natürlich bedingt durch meine Doppelfunktion. Unser Geschäftsführer war direkt extrem angetan und auch die Mitglieder waren hellauf begeistert. Da wurde vielen im Verein klar, dass man sich mit dem Thema beschäftigen muss.

Felix Mattl

Warum bist du der Meinung, dass Outdoor-Fitness viel Potenzial für Vereine hat und nicht nur ein kurzfristiger Trend ist?

Die Menschen wollen – zumindest bei schönem Wetter – so viel wie möglich an der Luft sein und wenn möglich auch dort Sport machen. Das ist nichts Neues. Bisher gab es in den allermeisten Fällen nur wenig bis keine Möglichkeiten, dies auch zu tun. Es gibt zwar schon länger und großflächig Calisthenics- oder einzelne Reckanlagen, dort kann aber nicht jeder wirklich adäquat trainieren, weil man ein gewisses Leistungsniveau als Grundlage benötigt. Ohne da irgendjemand zu nahe treten zu wollen, haben die allermeisten (im Verein) diese Grundlage nicht – das schließt mich auch ein. Schafft der Verein dagegen ein Angebot, welches die breite Masse auch unter freiem Himmel zu Bedingungen trainieren lässt, die dem eines Studios ähnlich oder ebenbürtig sind, ist das mit Sicherheit etwas, was sich auf lange Sicht etablieren wird.

Felix Mattl
Frau macht Kraftübungen an Outdoor-Fitnessgerät

Voraussetzung für nachhaltige Outdoor-Angebote ist das richtige Gerät (Bild: Kübler Sport GmbH)

Als Mitarbeiter bei Kübler Sport bekommst du viel aus den Vereinen mit. Welche Erfahrungen hast du gemacht, wie Vereine der Entwicklung Richtung Outdoor gegenüberstehen? Gibt es die Begeisterten, gibt es Skeptiker?

Das kann man sogar ganz allgemein sagen, ohne hier konkret auf Outdoor einzugehen. Vereine tun sich immer schwer, sobald es um etwas größere Investitionen geht. Begeistert sind die allermeisten, hier unterscheidet man eher zwischen den Mutigen und den Zögerern. Für mich ist es sicher, dass Vereine in Zukunft umdenken müssen. Es ist zwingend notwendig, dass Vereine weg vom „e. V.-Denken“ kommen.

Mit den aktuell typischen Problemen der allermeisten Vereine (stagnierende oder sinkende Mitgliederzahl, Mangel an Ehrenamtlichen et cetera) ist es unerlässlich, dass sich Vereine künftig finanziell unabhängiger machen und nicht nur auf Beiträge, Sponsoring und Spenden angewiesen sind. Schafft es hier der Verein, ein Angebot zu schaffen, welches sich schnell amortisiert und zudem auch weitere Einnahmen von Mitgliedern- und Nicht-Mitgliedern generiert, ist das ein Schritt in die richtige Richtung.

Felix Mattl

Während die Vorteile für den einzelnen Sportler auf der Hand liegen, ist der Mehrwert aus Betreibersicht eines Vereins nicht unbedingt offensichtlich. Welche Argumente sprechen für die Investition?

Ein alternatives Outdoor-Sportangebot lässt sich relativ leicht schaffen. Sei es mit Outdoor-Fitnessgeräten, einem Padel-Court oder zum Beispiel den Freilufthallen von unserem Partner McArena. Diese Angebote treffen zu 100 Prozent den Nagel der Zeit und sind gefragt. Die Investitionen amortisieren sich recht schnell, allerdings braucht es einen gewissen Mut, den Anfangsinvest auch zu tätigen. Um den Bogen hier zu schließen: Die Mutigen werden belohnt und schaffen es, den Verein im Wettbewerb attraktiver und moderner zu gestalten und im optimalen Fall relativ personallos Angebote zu schaffen, die den Verein für Mitglieder und Nicht-Mitglieder äußerst attraktiv machen.

Felix Mattl
Vereine, die Investitionen planen und Mittel dafür auftreiben wollen, sollten sich mit dem Thema Unterstützer-Tickets auseinandersetzen. Dabei handelt es sich um eine einfache Möglichkeit, die Vereinskasse klingeln zu lassen.

Ist Outdoor-Fitness nur etwas für große Vereine mit vielen Abteilungen und eigenem Fitnessstudio oder können auch kleinere Verein in den Genuss von Outdoor-Angeboten kommen? Wie sieht es mit dem Platzbedarf aus?

Nein, keineswegs. Der Bedarf, an der frischen Luft Sport zu treiben, ist doch unabhängig. Auch ein kleiner Verein kann so was gut implementieren und so auch speziell Nicht-Mitglieder ansprechen. Der Platzbedarf ist natürlich abhängig von dem, was man vorhat und anbieten möchte, aber das geht im recht Kleinen bereits los. Ein Outdoor-Fitness Angebot oder ein Padel-Court lässt sich bereits auf der Größe eines halben Tennisplatzes installieren.

Felix Mattl

Die Kosten solch einer Neuausrichtung „nach draußen“ sind nicht unerheblich, was kannst du hier raten?

Nicht traditionell denken und sagen: „Wir schaffen hier einen kostenlosen Mehrwert nur für Mitglieder“. Ich glaube, dass sich das der Verein auf mehreren Ebenen nicht mehr leisten kann. Zum einen die Investition nicht zu refinanzieren, zum anderen nur die Mitglieder anzusprechen, die auch ohne zusätzliches Angebot im Verein Mitglied bleiben. Der Sportverein der Zukunft benötigt weitere Standbeine, die über das Abteilungsdenken hinausgehen und als ganzheitlicher Ansatz in die Struktur und den Verein eingebaut werden müssen.

Felix Mattl

Wenn ein Verein die freie Wahl hat: Wie sieht eine umfassende Outdoor-Sportanlage aus, was ist der perfekte Standort, welche Geräte finden sich dort?

Wir haben so viele schöne und hochwertige Produkte, da gibt es mit Sicherheit nicht die perfekte Lösung oder den perfekten Standort. Sowas muss immer auf eine gewisse Art an die Gegebenheit und auch die Strukturen in und um den Verein herum angepasst werden. Welche Geräte meiner Meinung nach fast überall auch unabhängig gut ankommen, sind Outdoor-Fitnessgeräte, etwa von Omnigym. Hier lässt sich Krafttraining mit individueller Gewichtsverstellung draußen trainieren, zu Bedingungen, die dem Fitnessstudio extrem nahekommen. Wer individuell zur Geräteauswahl beraten werden möchte, ist bei Kübler Sport jedenfalls sehr gut aufgehoben.

Felix Mattl

Lieber Felix, vielen Dank für deine Insights zum Thema Outdoor-Sport und alles Gute!

Weitere Interviews mit Praktikern aus der Welt des (Amateur-) Sports findest du in unserer Rubrik Vereinstalk. Um keine künftige Ausgabe zu verpassen, solltest du gleich unsere Vereinsticket Facebook-Seite abonnieren.


Vereinstalk

Patrick Hausen Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
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