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Christoph Anton spielt bei der SG Saartal
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Vereinstalk #16: Ein Vollblut-Fußballer über seinen Wechsel aus der Ober- in die Bezirksliga

Christoph Anton ist 193-mal für die Eintracht aus Trier aufgelaufen. In 140 Regionalligaspielen gelangen ihm 18 Tore und 18 Vorlagen. Er stand sogar in drei DFB-Pokal-Partien auf dem Platz. Dennoch ist er vor der aktuellen Spielzeit, im Alter von gerade einmal 29 Jahren, zurück zu seinem Heimatverein gewechselt. Einer seiner Teamkameraden bei der SG Saartal ist unser Kollege Maximilian Wirkus. Er hat mit Christoph Anton über die Motivation zu seinem Wechsel, die Unterschiede zwischen Regional- und Bezirksliga und vieles mehr gesprochen.

Hallo Christoph. Stelle dich doch bitte mal für jeden, der dich nicht kennt, vor.

Hallo, mein Name ist Christoph Anton. Ich bin 30 Jahre alt und spiele seit meinem sechsten Lebensjahr leidenschaftlich gerne Fußball. Ich bin in der B-Jugend zu Eintracht Trier gewechselt, wo ich auch die meiste Zeit verbracht habe. Fußball ist meine große Liebe und macht mir bis heute noch riesig viel Spaß.

Christoph Anton

Erzähl doch mal, wie du zum Fußball gekommen bist.

Wie glaube ich jeder kleine Junge: Mein Vater hat mich damals mit zu seinen Fußballspielen genommen. Dadurch wurde ich schon früh blühender Fan der SG Saartal, beziehungsweise damals noch des SV Schoden. Und ich habe eine Liebe zu dem Sport entwickelt, mich schließlich mit 6 oder 7 Jahren dann im Verein angemeldet und den größten Teil meiner Jugend bei der SG Saartal verbracht.

Christoph Anton

Heutzutage sind Vereinswechsel sehr häufig. Du hast in deiner Karriere aber erst bei 3 Vereinen gespielt (neben Eintracht Trier und der SG Saartal bei Union Titus Petingen aus Luxemburg). Wie kam es dazu, dass du so lange bei deinen Spielerstationen warst?

Also ich bin ein Typ, der sich wohlfühlen muss, um auch Leistung zu bringen. Ich bin auch damals erst relativ spät zur Eintracht gewechselt, weil ich mich bei meinen Freunden bei der SG Saartal sehr wohl gefühlt habe. Auch bei der Eintracht habe ich mich wie zuhause gefühlt. Es ist einfach ganz wichtig für mich, dass ich auch Spaß habe, bei dem was ich mache. Kurz: Ich habe lange bei den Vereinen gespielt, weil ich mich dort wohl gefühlt habe.

Christoph Anton

Du hast als Spieler die längste Zeit bei Eintracht Trier in der Regionalliga verbracht. Hattest du dort auch deine schönsten Momente in deiner Karriere? Und welche Momente waren das?

Also bei der Eintracht hatte ich eine unglaublich schöne Zeit. Für mich war es damals in der B-Jugend schon direkt etwas Besonderes, für einen größeren Verein aufzulaufen und die Spiele von der ersten Mannschaft im Stadion zu schauen. Dann hat man natürlich das Ziel, selber den Sprung in die erste Mannschaft zu machen. Ich selbst habe mein Debüt im Derby gegen Koblenz gegeben. Das ist so ein Moment, den ich niemals vergessen werde. Danach folgten noch viele Höhen und Tiefen bei der Eintracht. Ich habe bis heute noch guten Kontakt mit alten Trainern und Mitspielern. Aber der schönste Moment war das DFB-Pokal-Spiel im August 2016 gegen den Verein, von dem ich selbst großer Fan bin: Borussia Dortmund, seinerzeit unter anderem mit einem gewissen Ousmane Dembelé.

Christoph Anton

Du bist aus beruflichen Gründen von der großen Fußballbühne zurückgetreten. Was machst du denn neben dem Fußball?

Seit Januar 2021 arbeite ich in Luxembourg bei einer Kindertagesstätte mit Ganztagsbetreuung für Kinder. Da bin ich hauptsächlich im Sportbereich tätig, was mir einen riesigen Spaß macht. Daher bin ich aber zeitlich eingespannt und somit ist es für mich ein Vorteil, wieder bei der SG Saartal zu sein, da dort der Trainingsaufwand nicht so groß wie bei der Eintracht ist. Dadurch lässt sich Arbeit und Fußball einfach besser verbinden. Ich hatte in meiner Karriere auch einige Verletzungen und daher tut es mir auch gut, einen Gang herunterzuschrauben. Und bis jetzt habe ich noch keinen Grund, meine Entscheidung zu bereuen.

Christoph Anton

Freundschaft und Kameradschaft sind bei Amateurvereinen sehr wichtig. Hast du dich bis jetzt gut in der Mannschaft eingelebt?

Ich habe mich sehr gut eingelebt. Ein Vorteil, den ich natürlich hatte, ist, dass ich 80 Prozent der Mannschaft bereits vorher kannte. Ich schätze bei der SG Saartal einfach das familiäre Umfeld. Daher macht es auch sehr viel Spaß, ins Training zu kommen, mit den Jungs zu kicken und eine gute Zeit zu haben. Grade nach der Arbeit ist das Training ein guter Ausgleich, um abzuschalten und Spaß zu haben.

Christoph Anton

Die höchste Liga, in der du gespielt hast, war die Regionalliga. Wie stark merkst du den Klassenunterschied von der Regionalliga zur Bezirksliga?

Ich habe leider durch meine Verletzung bisher erst zwei Spiele in der Bezirksliga gemacht. Aber was man ganz klar sagen kann, ist, dass das Tempo und die Handlungsschnelligkeit die größten Unterschiede sind. In der Regionalliga spielen auch viele Spieler, die hauptberuflich Fußball spielen. Daher ist es auch in jedem Bereich, technisch und taktisch, nochmal ein anderes Level. Aber wir haben trotzdem auch in der Bezirksliga einige Mannschaften, bei denen Fußball auf einem hohen Niveau gespielt wird. Daher macht es mir persönlich auch viel Spaß, hier mitzuspielen.

Christoph Anton
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Als spielender Co-Trainer hattest du bis vor deiner Verletzung eine Doppelrolle auf dem Spielfeld. Kommst du gut mit der neuen Aufgabe klar? Oder macht dieser Job es schwerer, „einfach nur Fußball zu spielen“?

Auf dem Feld macht das für mich keinen Unterschied, da ich sowieso versuche, als Führungsspieler voranzugehen und die Mannschaft zu führen. Daher finde ich nicht, dass ich da zu viele Aufgaben im Kopf habe. Diese kann ich auch in den 90 Minuten gut ausblenden. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich noch zu sehr selber Spieler bin und mir daher meine Rolle nicht schwerfällt.

Christoph Anton

Wir hatten das Thema vorhin schon mal kurz angerissen: Du bist schon immer von Verletzungen geplagt. Wie sehr hat dich deine Verletzung – ein Wadenbeinbruch – diesmal zurückgeworfen und welche Tipps hast du für andere Spieler, die häufig verletzt sind? Wie schafft man es, den Fokus nicht zu verlieren?

Meine Verletzung war natürlich ein Schock. Grade, da ich mich so früh in der Saison verletzt habe. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich daran zu knabbern hatte. Ich hatte in meiner Laufbahn leider schon häufiger mit Verletzungen zu kämpfen. Nach meiner Operation diesmal konnte ich meinen Fokus aber wieder schnell darauf richten, fit zu werden. Man muss auch in der Reha den Fokus immer beibehalten und nicht verlieren. Was auch sehr hilft, ist die Nähe zur Mannschaft. Ich war bei allen Spielen dabei und habe somit gesehen, wofür ich mich wieder zurück kämpfe. Was mich aber am meisten antreibt, ist einfach die riesengroße Liebe zum Fußball. Viele haben auch schon zu mir gesagt, warum ich denn nicht einfach aufhöre. Aber Fußball ist meine große Leidenschaft und die will man dann nicht so einfach aufgeben. Daher fällt es mir persönlich leicht, Gas zu geben, um so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu stehen.

Christoph Anton

Du warst einen Großteil der Saison leider nicht auf dem Platz, aber ein paar Spiele kommen ja bekanntlich noch. Wie lauten deine Ziele für diese Saison?

Also für mich persönlich natürlich, dass ich noch ein paar Spiele zusammen mit der Mannschaft bestreiten kann. Mein Ziel mit der Mannschaft ist, dass wir, wie auch schon in der Hinrunde gezeigt, einfach weiter begeisternden Fußball zeigen und noch etwas cleverer werden, um auch Spiele, die eng sind oder bei denen wir in Rückstand geraten, einfach noch umgebogen zu bekommen. Ich will auch, dass wir oben dranbleiben und dann sehen wir, wo wir dann am Ende stehen. Es hört sich zwar immer sehr abgedroschen an, aber wir wollen natürlich immer das nächste Spiel gewinnen, egal wer der Gegner ist.

Christoph Anton
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Du bist mit 30 Jahren im besten Fußballeralter. Wie lange dürfen wir dich noch als Spieler auf den Plätzen der Region sehen?

Ich hoffe natürlich, dass ich so lange kicken kann, wie es mit meinem Körper möglich sein wird. Natürlich muss man dabei auch abwägen, wie es mit dem Beruf ist. Bei der letzten Verletzung kam ich schon leicht ins Grübeln, aber die Liebe zum Sport hat das bis jetzt immer überwunden. Ich hoffe einfach, dass ich noch ein paar Jahre spielen kann.

Christoph Anton

Du hast jetzt schon die Rolle als Co-Trainer inne. Was sind deine Pläne für nach deiner aktiven Spielerkarriere?

Ich möchte auf jeden Fall dem Fußball erhalten bleiben. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, irgendwann eine Nachwuchsmannschaft zu trainieren. Die Arbeit mit den Kids und die Freuden am Fußball zu vermitteln, macht mir einfach unglaublich viel Spaß. Auch bedingt durch meinen Beruf, bei dem ich auch tagtäglich mit Kindern arbeite. Bei Kindern hat man auch viel Entwicklungspotential, das man ausschöpfen kann. Daher sehe ich mich jetzt vorerst in einer Jugendmannschaft, kann es mir aber auch gut vorstellen, irgendwann einmal eine Seniorenmannschaft zu leiten.

Christoph Anton

Dann wünschen wir dir viel Spaß und Erfolg dabei und bedanken uns für das Interview!



Fußball, Vereinstalk

Patrick Hausen Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
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