
Vereinstalk #21: Warum Gaming relevant für Sportvereine ist
Viele Fußballromantiker sträuben sich gegen alles Digitale. Und laufen damit Gefahr, den Zugang zur Jugend zu verlieren. Laut Statista spielen 72 Prozent der 12-19-jährigen Deutschen täglich oder mehrmals wöchentlich Computer-, Konsolen-, Tablet- oder Smartphone-Spiele. Könnte es vor diesem Hintergrund nicht sogar eine Chance für Sportvereine sein, sich mit eSport, insbesondere dem kompetitiven Spielen von Sportsimulationen, auseinanderzusetzen? Davon ist zumindest Patrick Baur überzeugt.
Vom Fußballfan zum eSport-Unternehmer
Patrick Baur bezeichnet sich selbst als “digital (e)football nerd”. Seine ganze Familie ist fußballbegeistert, er selbst spielte als Kind, wurde später Torwarttrainer und wäre gerne Fußballmanager geworden.
Stattdessen studierte er Betriebswirtschaft und widmete sich digitalen Themen. Sein besonderes Interesse gilt dem digitalen Fußball in der Ausprägung 11 gegen 11 – dem sogenannten “Pro Club Modus” der Sportsimulation FIFA.
Diesen Modus gibt es zwar schon seit Jahren, er fristete aber lange ein Nischendasein. Das ändert sich – nicht zuletzt dank Patrick Baur und dem von ihm mitgegründeten Unternehmen doppelpass.digital, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebenswelt „Gaming“ mit der Welt der Sportvereine zu verbinden.
eSport als neues Spielfeld für Sportvereine?
In der virtuellen Sportsimulations-Liga ProLeague Championship finden sich bekannte Namen: Bayer 04 Leverkusen, FC St. Pauli oder Borussia Mönchengladbach treten hier gegeneinander an. Aber auch der SC Verl und der SC Edermünde spielen mit eSport-Mannschaften um die deutsche Meisterschaft mit.
Das zeigt: Noch ist der Multiplayer-Modus, bei dem 11 Spieler pro Mannschaft virtuell gegeneinander antreten, keine (reine) Profi-Veranstaltung und eine Chance auch für kleinere Vereine, sich auf großer Bühne zu zeigen.
Warum Sportvereine das in Patrick Baurs Augen tun sollten? Sie könnten Spieler an sich binden. War es bislang meist so, dass Aktive nach einem Umzug den Verein wechselten, könnten sie nun zumindest dem virtuellen Team treu bleiben. Zudem sei es möglich, geschlechterübergreifend und mit Menschen aus verschiedenen Altersklassen gemeinsam in einem Team zu spielen. Vor allem aber sei eSport integrativ, es könnten auch Menschen mit Handicap mitwirken. Und Vereine sprächen damit Menschen an, die sonst vielleicht niemals in einen Sportclub gegangen wären.
Gemeinsam mit der BARMER bieten wir das SpielerFit-Modul in immer mehr Regionen Deutschlands an. Zahlreiche Amateursportvereine aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg und Bayern können sich bzw. ihren Mannschaften somit eine professionelle Körperanalyse zum Nulltarif sichern!
eSport als Ergänzung, nicht als Ersatz
Baur betont, dass er eSport nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum “richtigen” Sport sieht. So fänden die Ligaspiele der ProLeague Chanpionship außerhalb der klassischen Fußball-Saisonzeiten statt.
doppelpass.digital rate Vereinen, ihren Kern digital abzubilden und – wie auf dem Rasen auch – Elfermannschaften aufzubauen. Damit sei eSport ein zusätzliches Angebot der Fußballabteilung, was bei der Argumentation gegenüber dem Finanzamt helfe. Schließlich gehe es dann weiterhin um Gemeinschaft, der virtuelle Sport könne hinsichtlich Taktikschulung weiterhelfen und das Spielverständnis schulen. Selbst hinsichtlich des Bewegungsaspektes lasse sich “sportlich” argumentieren: Es gebe Studien, die zeigten, dass hohe Stressoren auf die Spieler wirkten.
Nun aber genug der Vorworte – lassen wir Patrick Baur doch einfach selbst zu Wort kommen. Wir wünschen dir viel Spaß mit dem folgenden Video!