Alles, was du über Reitsport wissen musst
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Alles, was du über Reitsport wissen musst

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde? Ist doch so, oder? Zumindest die über zwei Millionen Reiter*innen in Deutschland würden dieses alte Sprichwort bestimmt bestätigen. Reiten, also die Fortbewegung auf Pferden (oder auch anderen Tieren wie Kamele, Esel etc., wir fokussieren uns hier allerdings auf die Pferde), ist schon sehr lange in der Kultur der Menschen verwurzelt. Nahezu überall auf der Welt werden Pferde auf unterschiedlichste Weise von Menschen genutzt: in der Freizeit, für die Polizei, für Therapien, in der Armee (bis heute in Großbritannien und Frankreich), und natürlich im Sport. Heute gibt es diverse Disziplinen – vom prominenten Spring- oder Dressurreiten über das Fahren mit Kutschen zu Mannschaftssportarten wie Polo – die teils nur lokal praktiziert werden. Weiter unten stellen wir die berühmtesten Beispiele vor, alle können wir leider nicht abbilden. Neben dem sportlichen Erfolg und der Leistung ist beim Reiten die Beziehung zwischen Mensch und Pferd etwas ganz Besonderes. Nur wer eine vertrauensvolle Verbindung zu seinem tierischen Sportspartner hat, kann erfolgreich sein. Genau dies ist die größte Herausforderung, aber gleichzeitig auch das Schönste am Reitsport.

Pferd und Mensch – eine lange Historie

Wann genau Menschen zum ersten Mal auf dem Rücken von Pferden saßen, ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Erste Belege, dass Pferde nicht nur in der Wildnis lebten, sondern von Menschen gezähmt und gehalten wurden, stammen aus der Zeit um 3000 v.Chr. Ungefähr ab 800 v.Chr. wurde das Reiten als Fortbewegungsmittel im Krieg relevant. Ab diesem Zeitpunkt nutzen Menschen die verschiedensten Pferde über die Jahrhunderte auf unterschiedliche Art und Weise.

Ritterturnier

Ritterturniere gibt es noch heute

Nomadenvölker nutzten Pferde, um ihr Gepäck und sich selber von einem Ort zum anderen zu transportieren, in Griechenland gab es bei den Olympischen Spielen 496 v.Chr. ein Stutenrennen. Allgemein wurden in der Antike die Tiere für das Reiten ausgebildet. Für die Germanen wiederum waren sie heilige Wesen, bei den Kreuzzügen wurden sie andererseits als Fortbewegungsmittel genutzt. Noch heute sind vor allem Kinder von Ritterturnieren mit aufwendigen Rüstungen und Zaumzeug begeistert. Diese entstanden im Mittelalter, etwas später, im 16. Jahrhundert, begann sich die heutige Reitkunst zu entwickeln.

Auch im 18. Jahrhundert lag der Fokus auf der Reitkunst, hundert Jahre später wurden Pferde wieder vermehrt im Militär in diversen Konflikten eingesetzt. Auch, weil es damals noch nicht die modernen Kampfgerätschaften wie heute gab. In England und Irland wuchs derzeit vermehrt das Interesse für die Jagd zu Ross und an Pferderennen, in vielen Teilen der Welt nutzten alle Bevölkerungsschichten Kutschen für die alltägliche Fortbewegung. Zudem wurden Pferde als Nutztiere, besonders in der Landwirtschaft, eingesetzt. Pferde derart einzusetzen, wie auch noch im ersten und zweiten Weltkrieg, wurde durch die fortschreitende technische Entwicklung von Fahrzeugen und Gerätschaften zunehmend überflüssig. Je weniger die Kraft der Pferde gebraucht wurde, desto mehr wurden sie für die Freizeit oder den Sport genutzt.

Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm gab es die ersten Olympischen Reitwettbewerbe der Neuzeit, welche auch der Ursprung des heutigen Turniersports sind. Als Wettbewerbe wurden Dressur, Jagdspringen und Military (Vorreiter der heutigen Vielseitigkeit) angeboten. Der Spring- und Dressursport hatte sich zuvor im 19. Jahrhundert entwickelt und erhielt so das erste Mal eine große Bühne.

Bis heute haben sich diese Disziplinen stetig weiterentwickelt und der Reitsport hat zumindest in der westlichen Welt einen festen Platz in der Gesellschaft.

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Ein Tier als Sportpartner

Das heutige Hauspferd hat sich aus dem Wildpferd heraus entwickelt. Zwar gibt es heute noch freilebende Wildpferde, allerdings nur noch vereinzelt und in wenigen Regionen der Erde. Das Pferd gehört zu den Säugetieren und wird außerdem als Herden-, Flucht- und Steppentier kategorisiert. Dir sagt ja bestimmt der Begriff “Pony” auch etwas: Als Pony werden Pferde mit einem Stockmaß von unter 148cm bezeichnet, alle Tiere die größer sind, sind offiziell Pferde.

Die Größe von Pferden misst man nicht an der höchsten Stelle, also den Ohren oder dem Kopf, sondern am sogenannten Widerrist. Dieser ist die höchste Stelle auf dem Rücken des Pferdes und befindet sich auf dem Übergang zum Hals.
Der Widerist des Pferdes

Hier ist der Widerist eines Pferdes

Neben der Einteilung als Pferd und Pony, werden Pferde auch noch in die Überkategorien Kalt-, Warm- und Vollblut unterteilt. Aber nein, das Blut der Tiere ist nicht unterschiedlich warm. Beschrieben werden hier eher das Temperament und der Körperbau der Pferde: Kaltblüter sind schwer und kräftig gebaut, haben aber ein sehr ruhiges Gemüt. Sie werden vor allem für das Fahren oder früher für die Landwirtschaft eingesetzt.

Warmblüter sind das Mittelding zwischen Kalt- und Vollblut, sportlich, vielfältig einsetzbar und ideal für den Reitsport. Vollblüter hingegen sind deutlich graziler und hitziger sowie hibbeliger in ihrem Verhalten. Für Ausdauersportarten wie Distanzreiten, Pferderennen oder die Vielseitigkeit sind sie ideal.

Des Weiteren gibt es viele hundert Pferderassen, die sich in Temperament, Körperbau, Fellfarbe, Einsatzbereich und vielem mehr unterscheiden. Nun aber weg von den reinen Infos über das Tier, wir wollen uns ja hier dem Reitsport widmen.

Die richtige Ausrüstung

Ein Pferd und ein Mensch. Theoretisch reicht das zum Reiten. Für den richtigen Reitsport aber benötigt es etwas mehr an Ausstattung, sowohl für dich als auch für das Pferd.

  • Ausrüstung für das Pferd +

    Sattel (Pad/Springsattel/Dressursattel...)
    Trense
    Halfter
    Hilfszügel
    Hufglocken
    Gamaschen
    Bandagen
    Putzzeug
    Box
    Futter
    Wasser
    Heu
    Etc.

Zudem benötigst du die richtige Anlage oder Gerätschaften, die spezifisch für die jeweilige Disziplin notwendig sind. Dazu zählen zum Beispiel Hindernisse für das Springreiten, eine Sportkutsche, ein Dressurviereck oder eine Geländestrecke.

Der Turnier- und der Freizeitsport

Wenn du die richtige Ausrüstung hast, kann es auch schon losgehen. Ist nur noch die Frage, was du mit dem Pferd überhaupt machen willst...

Der große Unterschied ist, ob du einfach in der Freizeit reitest oder aktiv am Turniersport teilnimmst. Um auf Turnieren zu starten, muss du in einem Reitverein Mitglied sein. Bei anspruchsvollen Prüfungen kann es sein, dass du nur antreten darfst, wenn du ein Reitabzeichen hast (RA). Die Reitabzeichen staffeln sich von RA 10 bis RA 1, wobei 10 das Leichteste und 1 das Schwerste ist. Das RA 10 bis RA 6 ist allgemein gefasst, von 5 bis 3 kannst du es auch disziplinspezifisch in Dressur, Springen oder Gelände ablegen. RA 2 und 1 kann man durch Turniererfolge erhalten, durch disziplinspezifische Prüfungen im Springen oder in der Dressur oder durch eine Prüfung, die beides umfasst.

Bevor du aber so weit kommst, musst du ja erstmal klein anfangen. Viele Kinder lernen auf Schulpferden reiten. Diese Pferde gehören einem Verein oder einem Reitbetrieb und du kannst sie für eine oder mehrere Reitstunden die Woche nutzen, ohne die vollen Kosten und die gesamte Verantwortung zu haben. So auch bei einer Reitbeteiligung. Hier hast du mehr Freiheiten, bist aber immer noch nicht die besitzende Person. Wie viel Zeit und Geld man in eine Reitbeteiligung investiert, ist sehr individuell. Zuletzt besteht natürlich die Möglichkeit eines eigenen Pferdes. Hier hast du alle Freiheiten und Möglichkeiten, mit dem Pferd zu machen, was und wie du es willst – aber auch die höchsten Kosten.

Vor einiger Zeit hat die Mit-Organisatorin der Saarburger Reitertage, Nina Sauerwein, uns erzählt, wie man so ein großes Event effizienter organisiert. Mit der Hilfe von Vereinsticket wurden zum Beispiel die Helferpläne digital verwaltet. Das vollständige Interview findest du hier.

Reiten, ein kostspieliges Hobby

Das Reiten ist ein sehr teurer Sport. Nicht nur die Anschaffung eines Pferdes, sondern auch Futter, Tierarzt, Boxenmiete, Ausrüstung, Versicherungen oder ein Pferdeanhänger kosten eine Menge Geld. Auch ohne eigenes Tier musst du das Startgeld bei Turnieren oder die Kosten für Reitstunden tragen. Zahlen zu nennen ist hierbei sehr schwer, da es große Schwankungen gibt. Ein eigenes Pferd kostet auf jeden Fall mehrere Tausend Euro pro Jahr.

Die verschiedenen Disziplinen des Reitens

Wenn alles bezahlt ist, willst du bestimmt erstmal aufs Pferd und anfangen zu reiten. Aber welche Disziplin ist die Richtige für dich? Wir stellen die bekanntesten hier exemplarisch vor.

Dressur

Das Dressurreiten ist die Grundlage für die meisten anderen Disziplinen. Beim Turniersport reitest du in einem abgesteckten Viereck verschiedene Lektionen und Figuren. Darunter zählen Bahnfiguren durch das Dressurviereck oder Übergänge zwischen den Gangarten Schritt, Trab und Galopp. Neben der korrekten Ausführung wird die Sichtbarkeit der Hilfengebung bewertet: mit Gewicht, Schenkel oder Zügel wird auf das Pferd eingewirkt. Dies soll möglichst unsichtbar sein. Zudem werden die sogenannte Stellung und Biegung in die Wertung gezählt. Hiermit ist gemeint, wie elastisch dein Pferd das Genick bzw. die gesamte Wirbelsäule biegt.

Je schwieriger die Prüfung, desto mehr wird dir abverlangt. In der Dressur gibt es die Staffelung E(insteiger), A(nfänger), L(eicht), M(ittel) und S(chwer). In den Klassen gibt es teilweise Unterkategorien, welche mit Sternen betitelt werden. Eine A*-Dressur ist leichter als eine A**-Dressur. Außerdem gibt es weitere Wettbewerbe, in etwa Prüfungen für junge Pferde oder Wettbewerbe für Kinder. Bewertet wird im Normalfall mit Wertnoten von 0 bis 10. Seit 1912 ist das Dressurreiten olympisch.

Springen

Ähnlich prominent wie das Dressurreiten ist der Springsport. Bestimmt hast du schon einmal gesehen, wie ein Pferd mit Reiter über ein spektakuläres Hindernis springt. Genau dies ist auch das Ziel dieser Disziplin. Meistens im Galopp, der schnellsten Gangart, werden Hindernisse in einer festgelegten Reihenfolge übersprungen. Dabei gilt es, keine Abwürfe zu kassieren und häufig musst du auch in der erlaubten Zeit bleiben. In einem Stilspringen geht es darum, einen möglichst schönen und harmonischen Eindruck zu hinterlassen, von der Grundnote, die du erhältst, werden Abwürfe und Zeitfehler abgezogen.

Auch im Springen gibt es die Leistungsklassen E-S, wie in der Dressur. Dazu kommen die Sterne als weitere Klassifizierung. Innerhalb der Prüfungen gibt es verschiedene Arten von Hindernissen: ein Steilsprung ist eine vertikale Aufreihung von Stangen, bei Hochweitsprüngen stehen mehrere dieser Aufreihungen hintereinander. Bei einem Wassergraben muss das Pferd nicht besonders hoch, sondern vor allem weit springen. Zudem gibt es Geländehindernisse, die nicht aus Hindernisständern plus Stangen bestehen, sondern zum Beispiel aus einer Hecke, die überwunden werden muss. Die Sprünge können einzeln, als Kombination (ein oder zwei Galoppsprünge zwischen den Hindernissen) oder als Distanz (drei bis sechs Galoppsprünge zwischen den Hindernissen) stehen.

Heute springt man im sogenannten “Leichten Sitz”. Das heißt, du entlastet den Rücken des Pferdes, indem du deinen Körper aus dem Sattel mit der Bewegung mitnimmst. Auf alten Fotos siehst du, das früher die Reiter*innen im Sattel sitzen geblieben sind, was es für das Pferd deutlich schwieriger machte, das Hindernis zu überqueren. Apropos früher: Die ersten Springwettbewerbe gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht viel später, im Jahr 1912, wurde das Springreiten eine olympische Disziplin, im gleichen Jahr wie die Dressur.

Springreiter im Parcours

Pferd und Reiter über einem Steilsprung

Vielseitigkeit

Die Vielseitigkeit ist eine Kombination der Disziplinen Dressur, Geländeritt und Springen. Bei niedrigen Schwierigkeitsgraden finden diese am gleichen Tag statt, bei schweren Wettbewerben an drei Tagen. Das frühere “Military” war der Vorreiter der heutigen Vielseitigkeit, die Disziplinen waren aber etwas anders als heute. Military ist genau wie Spring- und Dressurreiten seit 1912 olympisch, wurde im Laufe der Zeit durch die Vielseitigkeit ersetzt.

Die Vielseitigkeit wird auch “Krone der Reiterei” genannt. Pferd und Reiter*in müssen besonders vielseitig und in allen drei Disziplinen leistungsstark sein. Dies erfordert viel Training und ein besonders starkes Vertrauen zwischen den beiden Sportpartnern.

Para-Reiten

Der Pferdesport ist ein sehr inklusiver Sport. Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen mit diversen Behinderungen das Reiten zu ermöglichen. Mit speziell ausgebildeten Pferden, umgebauten Sätteln oder Gerten als Ersatz für die Beine, mit denen das Pferd angetrieben wird, kann viel ermöglich werden. Es gibt Para-Dressur, -Fahren, -Voltigieren, -Springen oder -Reining. Mehr Infos dazu findest du beim Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. Seit 1996 ist der Reitsport eine paralympische Disziplin, sogenannte Grades teilen die verschiedenen Leistungsklassen ein.

Westernreiten

Beim Begriff Westernreiten steigt dir bestimmt sofort das Bild von Cowboys im wilden Westen in den Kopf. Tatsächlich stammt diese Disziplin aus den USA und ist angelehnt an die Arbeit der Cowboys. Es gibt spezielle Westernpferde, deren Rassen auf die Bedürfnisse der Reiter*innen dieses Sports ausgebildet und gezüchtet ist.

Bei den Weltreiterspielen gibt es die Disziplin Reining, eine Art Western-Dressur. Diese hat ihren Ursprung in der Arbeit mit Kuhherden, es wird fast nur im Galopp geritten und verschiedene Lektionen wie Spins oder Sliding Stops gezeigt. In Deutschland hatte das Westernreiten seine Anfänge vor etwa 40 Jahren.


Voltigieren

Voltigieren ist eine etwas andere Disziplin als die oben genannten. Hierbei geht es nicht darum, das Pferd korrekt “durch die Gegend” zu reiten, sondern du absolvierst turnerisch-gymnastische Übungen auf dem Tier. Dabei bewegt sich das Pferd im gleichmäßigen Tempo auf einem Zirkel. Es gibt das Einzel-, Doppel- oder Gruppenvoltigieren und in Wettbewerben gibt es die Leistungsklassen A, L, M*, M**, S Junior und S Senior.

Zudem ist ein*e Longenfüher*in Teil des Teams, sowie natürlich das Pferd, welches extra ausgebildet sein muss. Es muss die ungleichmäßigen Übungen, die auf seinem Rücken ausgetragen werden, aushalten und sehr ruhige und gleichmäßige Gänge haben. Denn Ursprung hat das Voltigieren in den 1950er-Jahren, 1963 gab es die erste Deutsche Meisterschaft, 23 Jahre später die erste WM.

Fahren

Wiederum ganz anders ist das Fahren. Niemand sitzt auf den Pferden, sondern sie sind allein, zu zweit oder zu viert vor eine Sportkutsche gespannt. Angetreten wird in Dressur, Hindernis und Gelände, zudem gibt es eine kombinierte Wertung. Schon seit hunderten von Jahren werden Pferde zur Fortbewegung vor Kutschen gespannt, seit einiger Zeit gibt es nun auch Sportwettbewerbe im Fahren. Die erste WM im Fahren fand 1972 in Münster statt, allerdings ist Fahren keine olympische Disziplin.

Pferderennen

Wetten, Hüte, England. Daran denkst du bestimmt bei dem Thema Pferderennen. Auch heute gibt es überall auf der Welt den traditionellen Pferdesport. Die Reiter*innen müssen auf ihren Pferden eine vorher bestimmte Strecke so schnell wie möglich zurücklegen. Unterteilt wird in Galopprennen, Trabrennen oder isländische Wettbewerbe. Übrigens gab es schon vor Christus Pferderennen.

Distanzreiten

Die ursprünglichste Form des Reitsports ist das Distanzreiten. In der modernen Form ist es seit etwa 50 Jahren in Deutschland populär. Beim Distanzreiten muss eine vorgegebene Distanz so schnell wie möglich geritten werden. Internationale Ritte fangen bei 80 km an, die Königsdisziplin sind 100 Meilen beziehungsweise 160km. Dafür brauchen Pferd und Reiter*in enorme Ausdauer, die meiste Zeit wird im Trab geritten, eine möglichst gleichmäßige Geschwindigkeit ist sinnvoll. Vorher, währenddessen und nachher gibt es tierärztliche Untersuchungen für das Tierwohl.

Im Mai waren wir zu Besuch bei den Saarburger Reitertagen. Rund 700 Reiter*innen traten im Springen und in der Dressur gegeneinander an. Hier findest du einen Bericht inklusive Fotos.

Wichtige Wettbewerbe und Live-Übertragungen

Neben den Wettbewerben bei den Olympischen Spielen sind die bereits erwähnten Weltreiterspiele wohl die wichtigsten Wettbewerbe im Reitsport. Bei den Weltreiterspielen finden die olympischen Disziplinen (Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Para-Dressur) alle vier Jahre, die nicht-olympischen alle zwei Jahre statt. 2022 gab es keine Weltreiterspiele, sondern die einzelnen Weltmeisterschaften wurden an unterschiedlichen Orten unabhängig voneinander ausgetragen. Zudem werden in den Jahren, in denen keine Olympischen Spiele oder Weltreiterspiele stattfinden, die Europameisterschaften abgehalten.

Auf nationaler Ebene gibt es jährlich die Deutschen Meisterschaften, welche zumindest in der Dressur und im Springen in Balve stattfinden. Außerdem gibt es die Deutschen Amateur-Meisterschaften, welche 2017 ihre Premiere feierten. Hierfür qualifizieren sich die Reiter*innen über Ranglisten und die Landesmeisterschaften.

Vor allem Reitsport-Fans werden sicher noch zwei weitere Wettbewerbe einfallen, die jährlich in Deutschland stattfinden: der CHIO in Aachen und das Derby in Hamburg. Beim CHIO, welchen es seit 1924 gibt, finden diverse Disziplinen und Wettkämpfe im Verlauf einer Woche statt. Das legendäre Derby findet seit 1920 in Hamburg Klein-Flottbeck statt. Der einzigartige Spring-Parcours gilt als der schwierigste der Welt. Aber auch andere Disziplinen als das Springen finden in diesem Rahmen statt.


Des Weiteren gibt es auf internationaler Ebene die Global Champions Tour, eine Turnierserie im Springen auf höchstem Niveau. Übertragen werden beim Reitsport die großen Wettbewerbe im öffentlichen Rundfunk (CHIO im WDR, Derby im NDR), WM oder EM findet man in der ARD. Eurosport überträgt die Global Champions Tour, zudem gibt es bei Clipmyhorse.tv viele internationale Wettbewerbe zu sehen.

Das Derby in Hamburg

Das Derby in Hamburg

Reitsport in Deutschland

Der Reitsport hat in Deutschland eine große Anhängerschaft. Neben den Deutschen Meisterschaften gibt es unzählbare lokale Turniere, Veranstaltungen oder Bundeschampionate. Die FN, der Dachverband des Pferdesports in Deutschland, hat über 700.000 Mitglieder. Seit 1912 hat Deutschland 95 olympische Medaillen, darunter 44 goldene, geholt und führt somit im Medaillenranking im Reitsport. Noch bedeutender aber sind die vielen Amateur-Reiter*innen, oder die, die Pferde nur zum Spaß und nicht für den Sport halten.

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Reiten = genderneutral?

Im Normalfall treten beim Reiten Menschen egal welchen Geschlechts zusammen gegen- beziehungsweise miteinander an. Es kann fast als genderneutrale Sportart beschrieben werden, auch da die Leistung nicht von biologischen Unterschieden abhängt. Es ist auch die einzige olympische Disziplin, in der nicht nach Männern und Frauen getrennt wird. Allerdings sind Frauen auch zum Beispiel erst deutlich nach den Männern, nämlich erst 1952, für in dem Falle die Dressur bei Olympischen Spielen startberechtigt. Im Voltigieren wird im Einzel nach Geschlechtern getrennt, im Doppel sind alle Geschlechterkombinationen möglich.

Insgesamt ist der Breitensport deutlich weiblicher, der Spitzensport deutlich männlicher. Einzig bei den deutschen Meisterschaften gibt es im Springen die Trennung nach Männern und Frauen, wobei die Frauen auch bei den Männern antreten dürften. In der Dressur gibt es diese Unterteilung seit 2009 nicht mehr.

Es gibt noch vieles mehr über den Reitsport zu erzählen, weshalb es dazu ja auch Bücher von mehreren hundert Seiten gibt. Wir haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn du noch mehr wissen willst, informier dich gerne auf der Seite der FN.


Wissen, Reitsport

Finja WendlandFinja Wendland

Finja Wendland | Content Creator

Als Kind ist Finja geritten, heute spielt sie in ihrer Freizeit Fußball und verfasst Rezensionen für Zeitschriften. Die angehende Journalismus-Studentin gräbt sich so tief in neue Themen ein, dass die Leser*innen ihrer Beiträge am Ende wirklich alles Wissenswerte dazu nachlesen können. Zudem konzipiert sie mit Vorliebe informative Grafiken und unterhaltsame Quiz-Formate zu verschiedensten Sportarten, sodass ihre Kolleg*innen auch etwas lernen.
Finja Wendland

Finja Wendland | Content Creator

Als Kind ist Finja geritten, heute spielt sie in ihrer Freizeit Fußball und verfasst Rezensionen für Zeitschriften. Die angehende Journalismus-Studentin gräbt sich so tief in neue Themen ein, dass die Leser*innen ihrer Beiträge am Ende wirklich alles Wissenswerte dazu nachlesen können. Zudem konzipiert sie mit Vorliebe informative Grafiken und unterhaltsame Quiz-Formate zu verschiedensten Sportarten, sodass ihre Kolleg*innen auch etwas lernen.
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