Tennisspiel
  • Samuel Cartelli
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Alles, was du über Tennis wissen musst

Durch neuste Skandale von Djokovic und Wutausbrüche Zverevs geprägt, erlebt das Tennis aktuell einen Wandel – alte Stars werden von Verletzungen geplagt, eine neue Generation bahnt sich an. Doch wie entstand der Sport überhaupt? Wo kannst du Tennis in deiner Nähe spielen? Alle Informationen erfährst du hier.

Das echte “Spiel der Könige”? Die Geschichte des Tennis

Die Anfänge des Tennissports sind vermutlich auf die Klosterhöfe Nordfrankreichs zu Beginn des 13. Jahrhunderts zurückzuführen. Die dortigen Mönche schlugen sich gegenseitig einen Ball aus Leder oder Kork, meist mit der flachen, Hand zu. Sie nannten den Sport “cache” (Dialekt für jagen oder fangen). Da man den Sport vor allem mit der Handfläche ausübte, verbreitete sich überregional der Ausdruck “jeu de paume” (Spiel mit der Handinnenfläche). Der heutige Begriff Tennis geht wohl aus dem französischen “Tenez!” (Nehmt/Haltet [den Ball]!) hervor, ein Ruf der Spieler vor ihrem (Auf-)Schlag.

In den nächsten Jahrhunderten erreichte der Sport andere Länder und auch deren Königshäuser. Diese waren direkt angetan, so ließ sich Franz I. auf seinem Schiff zum Beispiel einen eigenen Tennisplatz anlegen, während Ludwig X. nach einem Match einer Lungenentzündung erlag. Auch Englands Heinrich VIII. liebte das Tennis, so sehr, dass er in drei Jahren etwa 3000 Pfund (heute ungefähr 3.000.000 Pfund) an Wettschulden verspielte und mehrere eigene Plätze besaß. In Brügge fand 1464 das erste Turnier statt, damals war Tennis noch ein Mannschaftssport mit unterschiedlich vielen Teilnehmer*innen, diese Anzahl wurde später jedoch auf drei Spieler*innen pro Team standardisiert.

Die Entwicklung des Spiels wurde ab dem 16. Jahrhundert durch das Errichten von Ballhäusern vorangetrieben, die nun aus den Schlössern der romanischen Länder nicht mehr wegzudenken waren. Im Folgenden fingen Spieler auch an, Schläger zu benutzen, um die stark beanspruchten Handinnenflächen zu entlasten. Diese Urform des Tennis wurde infolge der Französischen Revolution allerdings kaum noch gespielt, da die Plätze durch die Liquidierung des Adels fast keine Spieler mehr besaßen. Des Weiteren gerieten die Ballhäuser bereits vorher durch exzessives Glücksspiel, das in diesen betrieben wurde, in ganz Europa in Verruf, die Folge waren Spielverbote.

Das moderne “Lawn Tennis” wurde anschließend im 19. Jahrhundert durch die britische Oberschicht und die Industrialisierung vorangetrieben, so war unter anderem die Erfindung des Rasenmähers und des Tennisballs aus elastischem Gummi wegweisend für die Ausübung des Sports. Das erste Regelwerk wurde vom britischen Major Walter Clopton Wingfield 1874 als Patent angemeldet.

In den Folgejahren verbreitete sich das moderne Tennis schnell auch in anderen Ländern. Es unterschied sich von anderen Sportarten vor allem darin, dass Frauen als Spielerinnen gesellschaftlich akzeptiert waren. Das Mixed war sogar eine Möglichkeit, Vertreter*innen des anderen Geschlechts kennenzulernen, weswegen die meisten Tennisvereine der damaligen Zeit den sozialen Aspekt in den Vordergrund stellten.

Nach der Austragung des ersten Wimbledon-Turniers 1877 wurden die Regeln, die damals schon sehr nah am heutigen Tennis waren, weiter angepasst und Tennis als Sportart bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 aufgenommen – Jeu de Paume übrigens auch, allerdings erst 1908.

Das Tennis wurde nun immer populärer, bis 1913 der heute als Weltverband ITF bekannte FILT gegründet wurde. Ein Streit zwischen diesem und dem Olympischen Komitee sorgte dafür, dass der Sport zwischen 1924 und 1984 nicht länger bei den Olympischen Spielen ausgetragen wurde. Das Rückschlagspiel befindet sich spätestens seit dem Beginn der “Open Era” in der Moderne. Seit 1968 sind auch professionelle Spieler bei Turnieren zugelassen, ein Privileg, das vorher Amateuren vorbehalten war.

In Deutschland wurde das Lawn Tennis durch britische Urlauber eingeführt, hier fanden 1887 die ersten Turniere statt. Die Entwicklung setzte sich mit der ersten internationalen Meisterschaft zehn Jahre später fort, bis 1902 schließlich der Deutsche Lawn Tennis Bund gegründet wurde, der den Begriff “Lawn” 1920 aus seinem Namen strich.

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Maße, Regeln und Ausrüstung - Die Grundlagen des Tennis

Beim Tennis ist es nicht anders als bei anderen Sportarten auch: Um es zu spielen, müssen die Basics stimmen. Welchen Schläger du benutzen solltest, die Besonderheiten der verschiedenen Plätze, die wichtigsten Regeln und vieles mehr erfährst du in diesem Abschnitt.

Tennis-Equipment: Schläger, Schuhe, Ball und Outfit

Angefangen beim Offensichtlichsten: Du brauchst natürlich einen Tennisschläger, um den Sport auszuüben. Dieser besitzt (nach ITF-Reglement) maximal eine Länge von 73,7cm und eine Breite von 31,7cm, während das Gewicht bei maximal 350g liegt, hier kommt es allerdings auf die Besaitung an. Die meisten Rahmen bestehen heute aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff sowie unter anderem einer Mischung aus Titan und Aramidfaser. Die Rahmenhärte ist ebenfalls entscheidend, hier empfiehlt es sich als Anfänger, einen härteren Rahmen für mehr Kraft beim Schlag auszuwählen, Profis setzen eher auf weichere Rahmen, da diese eine höhere Ballkontrolle bieten. Kleinere Rahmen besitzen ebenfalls in der Regel einen kleineren Schlägerkopf.

Bei der Schlagfläche wird zwischen der Kunstsaite und der Naturdarmseite unterschieden. Letztere findet man aufgrund ihrer Elastizität im Profisport, während die Kunstsaite deutlich unempfindlicher und daher besser für Einsteiger geeignet ist. Beim Griff spielen sowohl Basicgrip als auch Overgrip eine Rolle, ersteres bezeichnet das Griffband, das dem Aufsaugen von Schweiß dient, während der das Band des Overgrips als Übergriffband dient, das häufig gewechselt werden kann.

Tennisschläger mit Tennisbällen

Tennisschläger mit Tennisbällen

Tennisschuhe sind nicht mit normalen Sport- oder Laufschuhen zu verwechseln, diese dürfen auf Tennisplätzen auch in der Regel nicht getragen werden. Sie bestehen meist aus einer Zwischen- und einer Laufsohle, während die Laufsohle für bessere Federung sorgt und letztere aus widerstandsfähigem Gummi besteht und besseren Halt gibt.

Allgemein ist eine griffige Sohle entscheidend, die allerdings auch ein gewisses Rutschen zulässt, um schwierige Bälle zu erreichen. Beim Profil muss zwischen Halle und Sand-, Hart- sowie Rasenplätzen unterschieden werden. Eine große Rolle spielt ebenfalls die Dämpfung, die den Fuß schützen muss und im Optimalfall dafür sorgt, dass der Spieler den Schuh kaum spürt. Ein guter Schuh schützt gleichzeitig deine Fußballen und Ferse, während er durch den Rebounce-Effekt Aufprallenergie in Bewegungsenergie umwandelt.

Der richtige Tennisball nach ITF-Standards unterliegt mehreren Auflagen. Unter anderem muss die Masse zwischen 56,7 und 58,5g liegen, der Durchmesser mehr als 6,54 und weniger als 6,86cm betragen und sich die Sprunghöhe im Bereich zwischen 135 und 147cm befinden. Offiziell sind als Farben nur weiß und gelb/grün zugelassen. Das Außenprofil des Balls besteht aus Filz, das auf die aus Naturgummi bestehende Gummiblase des Balls geklebt wird. Unterschieden wird zwischen Druckbällen und drucklosen Bällen, hierbei bieten Druckbälle eine bessere Sprungeigenschaft, allerdings müssen sie häufiger ausgetauscht werden.

Bei den Outfits gibt es (bis auf eine Ausnahme, dazu später mehr) im Grunde keine Vorschriften, es empfiehlt sich allerdings, schweißabweisende Kleidung zu tragen, die im besten Fall, oder zumindest während des Trainings, Taschen besitzt, da man so mehrere Bälle gleichzeitig tragen kann. Auch Kopfbedeckungen oder Schweißbänder sind vor allem an heißen und sonnigen Tagen ein fester Bestandteil des Sports.

Der Tennisplatz

Auf einem Tennisplatz existieren viele Linien, die auf den ersten Blick verwirrend wirken können, da sie teilweise auch unterschiedliche Funktionen besitzen. Diese lassen sich allerdings leicht erklären.

Zunächst ist ein Tennisfeld 23,77m lang und 8,23m (beim Doppel 10,97m) breit, weiter wird es durch ein 1,07m hohes Netz halbiert. Parallel zur Doppel-Seitenlinie, die die äußerste Begrenzung des Spielfelds bildet, verläuft 1,37m näher zur Mitte die Einzel-Seitenlinie, die die Begrenzung des Singles-Tennis markiert. Die Mittellinie liegt, wie der Name verrät, in der Mitte des Spielfelds und läuft parallel der beiden Seitenlinien entlang. Sie endet nach 6,4m und mündet in die Aufschlaglinie, die parallel zum Netz verläuft und beide Seitenlinien verbindet, aufgrund ihrer Form werden Aufschlag- und Mittellinie zusammen auch T-Linie genannt. Parallel zu Aufschlaglinie und Netz liegt in einer Entfernung 5,49m zur Aufschlaglinie die Grundlinie, hinter dieser der Aufschlag immer ausgeführt werden muss.

Die einzelnen Platztypen bergen ebenfalls Unterschiede, so springen Bälle auf einem Sandplatz, dessen Material eigentlich aus feinem Ziegelmehl besteht, beispielsweise deutlich höher ab. Da der/die Spieler*in deswegen meist länger Zeit hat, den Ball zu retournieren, können Ballwechsel hier also länger dauern. Der Sand schont die Gelenke allerdings mehr als der Hartplatz, außerdem sind hier auch noch Partien bei leichtem Regen möglich. Die undurchlässige Struktur des Hartplatzes ermöglicht stärkere Pfützenbildung, weswegen Matches häufiger unterbrochen werden müssen, gleiches gilt für den Rasenplatz. Bei diesem springt der Ball mit Abstand am niedrigsten ab, daher dauern Rallys in der Regel deutlich kürzer.

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Tennisregeln

Jedes Tennismatch beginnt mit einem Aufschlag. Um diesen korrekt auszuführen, muss der Ball in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld geschlagen werden, darüber hinaus darf der/die Aufschläger*in das Feld erst nach dem eigenen Aufschlag betreten. Sollte der Aufschlag misslingen, hat man einen zweiten Versuch. Wenn dieser ebenfalls nicht erfolgreich ist, geht der Punkt an die/den Gegner*in und wird als Doppelfehler gewertet.

Im Folgenden besteht eine Tennispartie in der Regel aus maximal drei, bzw. fünf Sätzen, die jeweils in einzelne Spiele gegliedert sind. Um einen Satz zu gewinnen, muss eine Partei sechs Spiele für sich entscheiden und einen Vorsprung von zwei Spielen haben, so ist sowohl nach einem 6:4, als auch nach einem 7:5 ein Satz entschieden. Ein Satz ist wiederum in Punkte unterteilt, die der Zählweise 15 – 30 – 40 folgen. Falls beide Parteien 40 Punkte haben, kommt es zum Einstand, bei dem die Partei gewinnt, die als erstes zwei Punkte hintereinander erzielt. Sollte die gegnerische Partei in der Zwischenzeit einen Punkt erzielen, kommt es erneut zum Einstand. Falls beide Parteien sechs Sätze gewonnen haben, kommt es zum Tie-Break. Gewinner*in ist hier, wer als erstes sieben Punkte erzielt und zwei Punkte Vorsprung hat.

Das Doppel unterscheidet sich vom Einzel nur in der Spielfeldbreite (10,97m) und der Anzahl an Spieler*innen auf dem Platz, nämlich insgesamt vier, also zwei pro Team. Nach dem Aufschlag und der Annahme ist die Reihenfolge, in der die Athlet*innen den Ball schlagen, nicht von Bedeutung. Das intergeschlechtliche Doppel wird als Mixed bezeichnet.

Wie ein (Amateur-)Tennisspiel aussieht, liest und siehst du in unserem Bericht vom Besuch beim TC Trier.

Tennis in Deutschland

Mit knapp 1,4 Millionen Mitgliedern ist Tennis heute die drittbeliebteste Sportart Deutschlands, der deutsche Tennisbund (DTB) gilt sogar als mitgliedsstärkster Tennisverband der Welt. Da kommt es wenig überraschend, dass Tennisliebhaber ihren Sport auf über 40000 Freiluft- und 5000 Hallenplätzen, verteilt über die ganze Bundesrepublik, ausüben können.

Tennis ist eine der wenigen Sportarten, die noch im fortgeschrittenen Alter gut ausgeübt werden können, daher liegt es nahe, dass die Herren zwischen 40 und 60 Jahren und über 60 Jahren mit Abstand die meisten Mitglieder in den rund 8800 Vereinen deutschlandweit ausmachen. Dennoch sind Frauen ebenfalls ordentlich vertreten – sie machen etwa 552.000 aller Mitglieder aus. Die Vereine hierzulande sind in 17 Landesverbänden organisiert. Welche Vereine es in deiner Nähe gibt, erfährst du unten in der Liste der Landesverbände.

Roland Garros, Wimbledon & Co. - Die wichtigsten Tennisturniere

Im Tennis gibt es über das Jahr verteilt viele Turniere, die für Sportler und Fans gleichermaßen von großer Relevanz sind und von einigen hast du sicher auch schon gehört. Die größten Turniere und was sie besonders macht, stellen wir dir jetzt vor. Der Einfachheit halber berücksichtigen wir bei den Rekorden nur die seit dem Anfang der “Open Era” 1968.

Australian Open

Die Australian Open waren vor allem dieses Jahr wegen Novak Djokovic groß in den Medien. Der Serbe ist allerdings auch Rekordsieger bei dem Turnier, das seit 1905 und seit 1988 grundsätzlich im Melbourne Park auf drei großen Hartlätzen ausgetragen wird. Mit einer Zuschauerzahl von fast 800.000 ist es das besucherstärkste Grand-Slam-Turnier. Die jeweils 128 Teilnehmer*innen kämpfen um ein Preisgeld von insgesamt 75 Millionen australischen Dollar, von denen knapp 3 Millionen an den/die Sieger*in geht.

French Open

Das Turnier, nach dem französischen Luftfahrtpionier Roland Garros benannt, ist der einzige auf Sand ausgetragene Grand-Slam-Turnier. Durch den Belag wird das Spiel deutlich langsamer als auf einem Rasen- oder Hartplatz, weswegen Matches deutlich länger dauern. Das traditionell im Mai stattfindende Turnier brachte dem/der Sieger*in ein Preisgeld von 1,4 Millionen Euro ein, insgesamt waren 42,7 Millionen im Pool. Rekordsieger ist Rafael Nadal, der das in Paris ausgetragene Turnier 13-mal gewann.

Wimbledon

Das einzige Grand-Slam-Turnier, das auf einem Rasenplatz ausgetragen wird, ist gleichzeitig auch das älteste der Welt. Weiterhin gelten hier bis heute alte Traditionen, wie unter anderem das Tragen von überwiegend weißer Kleidung und die Verbeugung bei Anwesenheit der Queen oder des Prinzen von Wales. Berühmt außerdem für Erdbeeren mit Sahne, das Essen der Zuschauer, findet Wimbledon jedes Jahr im Sommer im gleichnamigen Stadtteil Londons statt. Rekordsieger Roger Federer gewann zuletzt 2017. Die 135. Auflage des Turniers endete vor knapp zwei Wochen. Im Folgenden kannst du dir die besten Ballwechsel noch einmal anschauen.

US Open

Seit 1881 (und seit 1915 in New York) stattfindend, sind die US Open das einzige Grand-Slam Turnier, das in seiner Geschichte bereits auf einem Sand-, Hart- und Rasenplatz ausgetragen wurde. Das normalerweise letzte Turnier des Jahres bietet mit dem Arthur Ashe Stadium die größte Tennisanlage der Welt, mehr als 22.500 Zuschauer*innen können die Ballwechsel verfolgen. Das Preisgeld liegt heute bei insgesamt über 57 Millionen Dollar, wobei 2,5 Millionen an den/die Sieger*in gehen, eine Summe, über die sich Chris Evert und Serena Williams (die Rekordsiegerinnen des Turniers) sicher gefreut hätten.

Davis Cup (Herren)/Billie Jean King Cup (Damen)

Beide Veranstaltungen gelten jeweils als der wichtigste Wettbewerb für Nationalmannschaften im Damen- bzw. Herrentennis. Sie beginnen im Frühjahr und enden im Herbst, in der Zwischenzeit müssen sich die Länder in mehreren Qualifikationswochen beweisen, um letztendlich an der Endrunde teilnehmen zu können. Gespielt werden stets zwei Einzelmatches, ein Doppel, gefolgt von erneut zwei Einzelpartien, die Austragungsorte variieren dabei jährlich. Rekordsieger*innen für beide Wettbewerbe sind die USA, die diese auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Leben riefen.

Tennis live – TV, Ticker und Stream

Wer Tennis in Echtzeit verfolgen will kann dies in Deutschland, zumindest bei den größten Turnieren, ohne Probleme tun. Im Free-TV werden ab September die US-Open auf Eurosport angeboten, einige Matches werden allerdings nur im Pay-TV bei Eurosport 2 oder im Eurosport-Player übertragen. Als DAZN-Kunde fallen hier keine Mehrkosten an, da Eurosport komplett zum Programm des Streaminganbieters gehört. Während Wimbledon auf Sky zu sehen ist, bietet auch Sport1 andere ATP-Turniere im Programm an. Alternativ ist es möglich, den Sport online im Liveticker zu verfolgen, unter anderem bei flashscore oder dem Kicker.

Von Lacoste bis Zverev – eine Zeitreise zu den bekanntesten Tennisstars

Über die Jahre hinweg haben sich viele Tennisstars an der Weltspitze etabliert. Einige davon werden bis heute in ihrem Heimatland verehrt, andere sorgten für Skandale, die den Rahmen der Tenniswelt sprengten. Manchen gelang auch beides. Deutsche hielten das Tennis ebenfalls in Aufruhr. Die größten Stars, über die Jahrzehnte und Jahrhunderte verteilt, zeigen wir dir hier.

Vor der “Open Era”

Im Tennis ist es noch mal deutlich schwieriger als in anderen Sportarten, Spieler*innen aus längst vergangener Zeit mit den heutigen Spitzenathlet*innen zu vergleichen, da die Grand-Slams bis 1968 nur Amateur*innen offenstanden. Nach Spencer Gores Triumph bei den ersten Wimbledon Championships 1877 gab es in den darauffolgenden fast 90 Jahren allerdings einige Sportler*innen, an die heute noch gerne erinnert werden darf.

Hier auf alle sieben Wimbledon-Siege von William Renshaw, der als Vater des modernen Rasentennis gilt, in den 1880er Jahren einzugehen, würde allerdings den Rahmen sprengen. Erwähnung finden müssen aber einige weibliche Spielerinnen, die den Sport dominierten.

So galt Suzanne Lenglen als beste Spielerin ihrer Zeit und erster Weltstar des Sports, dicht gefolgt von Helen Wills Moody, deren Zeitalter sich knapp überschnitten. Zusammen gewannen beide 31 Grand-Slam-Titel im Einzel, das einzige Aufeinandertreffen der beiden 1926 konnte Lenglen für sich entscheiden, es war eins der größten Sportereignisse der damaligen Zeit. Zwischen 1927 und 1932 verliert Willis Moody keinen Satz, Lenglen erlitt nach 1919 innerhalb der nächsten acht Jahre nur eine Niederlage.

Über das Tennis hinaus machten sich vor allem Fred Perry und René Lacoste dank ihrer jeweiligen Modefirmen einen Namen, die wenigsten wissen, dass beide gemeinsam 15 Grand-Slam-Einzeltitel besitzen. Lacoste galt Mitte der 1920er Jahre als bester Spieler der Welt, das gelang Perry rund zehn Jahre später.

Endlich Freiheit

Nachdem nun auch Profis an Grand-Slam-Turnieren teilnehmen konnten, änderte sich die Welt des Tennis, da nun Siegesserien bei bestimmten Turnieren immer seltener wurden und das Tennis durch neue, aufstrebende Stars eine nie dagewesene Bekanntheit erlangte. Der folgende Abschnitt behandelt Spieler*innen, die sowohl vor als auch während der “Open Era” aktiv waren.

Der erste Sieger eines “Open Era”-Grand-Slams (die French Open 1968) ist gleichzeitig auch einer der besten Spieler aller Zeiten, der Australier Ken Rosewall. Er wurde bereits zwölf Jahre früher Profi und gewann in den nächsten Jahren mehr als die Hälfte aller Profiturniere. Außerdem ist er der Grund, dass sein heute bekannterer australischer Landsmann, Rod Laver, nach dessen Grand-Slam (der Gewinn aller Grand-Slam-Turniere in Folge im gleichen Jahr) 1962 nicht auf dem ersten Platz der Weltrangliste stand. Dieses Kunststück gelang ihm 1969 erneut, er ist damit der einzige Spieler mit mehreren Grand Slams im Einzel. Falls ihr noch mehr über die Stars der 50er und 60er Jahre erfahren wollt, könnt ihr das hier tun.

Australien brachte zu dieser Zeit jedoch nicht nur gute Tennisspieler hervor. Margaret Court war so eine gute Tennisspielerin, dass dieser gesamte Artikel wahrscheinlich über sie gehen könnte. Ihr Leben und ihre Standpunkte außerhalb der Tenniswelt würden dies aber auf keinen Fall rechtfertigen. Um aber beim Sport zu bleiben: “The Arm” gewann 24 Grand-Slam-Titel im Einzel, noch mal 40 im Doppel und Mixed, zusammen ein Rekord. Sie gewann insgesamt 192 Titel im Einzel, außerdem erlangte Court mehrere Grand Slams im Mixed sowie einen Grand Slam im Einzel.

Boom vor der Jahrtausendwende

Die Krone, die Margaret Court nach ihrem letzten Grand-Slam-Turniersieg 1973 fallen ließ, wurde von Chris Evert schneller aufgefangen als ein Aufschlag von Andy Roddick. Die US-Amerikanerin war in den Folgejahren insgesamt 260 Wochen auf Platz eins der Weltrangliste, die viertmeisten Wochen aller Zeiten, außerdem gewann sie zwischen 1974 und 1986 jedes Jahr mindestens einen Grand-Slam-Titel, beeindruckende Konstanz. Damit kommt sie auf insgesamt 18 Erfolge bei diesen Turnieren, genau so viele wie die nächste Person in dieser Liste.

Martina Navratilova einzuordnen ist generationsbedingt schwierig, immerhin ging ihre Karriere, in der sie insgesamt 344 Titel (Einzel und Doppel) gewann, stolze 33 Jahre. Ihren letzten Grand-Slam-Erfolg erlangte sie im Mixed bei den US-Open 2006. Sie hält ebenfalls zu viele Rekorde, um überhaupt mit der Aufzählung dieser anzufangen, legendär sind unter anderem ihre Duelle mit Steffi Graf.

Steffi Graf hält den Rekord für die meisten Wochen auf Platz eins der Weltrangliste, mit 22 Grand-Slam-Titeln steht sie in dieser Bilanz auf Rang drei. Zudem ist sie die geschlechterübergreifend die einzige Spielerin, die jemals den Golden Slam (Gewinn aller Grand-Slam-Turniere sowie der Olympischen Spiele im gleichen Jahr) erlangen konnte. Ihr Ehemann Andre Agassi hätte es auch fast in diese Auflistung geschafft, gleiches gilt zum Beispiel für Billie Jean King, irgendwo muss man allerdings aufhören.

Eine Erwähnung muss allerdings an Björn Borg gehen. Der Schwede konnte zwischen 1978 und 1980 jeweils dreimal Wimbledon und die French Open gewinnen, wobei er das britische Turnier ganze sechsmal gewann. Er war der erste männliche Superstar des Tennis und sorgte für einen globalen Popularitätszuwachs der Sportart.

Auf ihn folgte Ivan Lendl, der neben seiner überaus erfolgreichen Karriere als Spieler (acht Grand-Slam-Titel, 270 Wochen auf Rang eins, ein damaliger Rekord) auch als Trainer Andy Murray zu Triumphen bei Olympia und Grand-Slam-Turnieren verhalf. Sein letztes großes Finale verlor er bei den Australian Open 1991, gegen einen gewissen Boris Becker.

Boris Becker, der wahrscheinlich zweitbeste deutsche Tennisprofi hinter Steffi Graf und jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten, ist ebenfalls der einzige Deutsche mit einem Erfolg bei den US Open. Er war, zusammen mit Steffi Graf, der Grund für den Tennis-Boom in Deutschland in den 1980er Jahren, in denen Tennis zur zweitbeliebtesten Sportart hinter Fußball avanciert. Seine letzten ATP-Championships verlor er 1996 in Deutschland nach vier Stunden knapp gegen Pete Sampras.

Sampras war zu diesem Zeitpunkt bereits auf seinem Zenit angelangt, zwischen 1993 und 1998 beendete er das Jahr immer an der Spitze der Weltrangliste, bis heute ein Rekord. Vor den “Big Three” hielt "Pistol Pete” die Rekorde für die meisten Grand-Slam-Titel und die längste Zeit auf dem ersten Platz der Weltrangliste.

“Big Three”, Williams und die Zukunft

Als ein damals 21-jähriger Roger Federer 2003 Wimbledon gewann, konnte niemand ahnen, was die Tenniswelt in den drauffolgenden mittlerweile fast 20 Jahren erwarten sollte. Seit 2004 gelang es keinem anderen Spieler, mehr als ein Grand-Slam-Turnier im Jahr zu gewinnen. Fünfmal ging jeder große Titel des Jahres an Rafael Nadal, Roger Federer oder Novak Djokovic. Zusammen gewannen sie 283 Titel, darunter 63 Grand-Slam-Siege, alle im Einzel. Sie nehmen die alleinige Top drei in dieser Liste ein. Gemeinsam standen sie über ein Jahrzehnt an der Spitze der Weltrangliste.

Einen Grand Slam konnte keiner von ihnen je feiern, Hauptverantwortlicher dafür ist Nadal, die Dominanz des Spaniers bei den French Open sucht in der gesamten Sportgeschichte ihresgleichen. Alle drei sind 2022 noch aktiv, bisher gingen zwei Grand-Slam-Siege an Nadal, während Djokovic Wimbledon gewinnen konnte. Sollte einer von ihnen auch die US Open im kommenden September gewinnen, wäre es das sechste Jahr, in dem alle vier Grand-Slam-Wettbewerbe durch die “Big Three” entschieden wurden.

Bei den Frauen feierte Serena Williams eine ähnliche Dominanz, mit 23 Grand-Slam-Titeln ist sie nur noch einen Triumph von Margaret Court entfernt, diesem jagt sie allerdings schon seit 2017 hinterher. Sie führte die Weltrangliste 319 Wochen lang an, außerdem ist sie vierfache Olympiasiegerin, dreimal an der Seite ihrer Schwester Venus.

Angelique Kerber konnte in dieser Zeit ebenfalls drei Grand-Slam-Titel gewinnen und die Weltrangliste 31 Wochen lang anführen, ihr letzter Triumph liegt allerdings bereits sechs Jahre zurück.

Was die Zukunft im Tennis birgt, wird sich zeigen. Aktuell wirkt Daniil Medvedev wie der Thronfolger der “Big Three” aber auch der deutsche Alexander Zverev, der dieses Jahr Rafael Nadal nur knapp in dessen Wohnzimmer, Roland Garros, durch Aufgabe unterlag, kann durchaus noch mal an der Weltspitze angreifen. Hierfür muss der Olympiasieger von 2021 allerdings seine aktuelle Verletzung (Bänderrisse im rechten Sprunggelenk) überstehen.

Bei den Frauen sieht die erst 21-jährige Polin Iga Swiatek aus, als könnte sie die Tenniswelt in den nächsten Jahren dominieren, sollte sie von Verletzungen verschont bleiben. Mit dem Altern der aktuellen Weltstars und dem Aufstreben der nächsten Generation stehen dem Sport spannende Jahre bevor.

Zwischen Tamburin und Speckbrett – Weitere Rückschlagspiele

Tennis ist ein Rückschlagspiel. Ziel bei diesen ist es, einen Ball unter Einhaltung bestimmter Regeln zur gegnerischen Partei zu befördern und diese, wenn möglich, zu Fehlern zu zwingen, die zu einem Punkt- und schließlich Spielgewinn führen. Daher liegt es nahe, zum Abschluss andere Rückschlagspiele kurz vorzustellen. Von manchen hast du sicher schon gehört, das ein oder andere ist dir aber bestimmt noch unbekannt.

Beachtennis

Beachtennis verbindet Beachvolleyball, Tennis und Badminton. Gespielt wird auf einem Beachvolleyballfeld mit einer Breite von 8m und einer Länge von 16m, das durch ein Netz halbiert wird, dessen Höhe bei 1,70m liegt. Die Regeln sind nahezu identisch mit denen des Tennis, so gibt es entweder einen Tie-Break-Satz oder einen Vorteil-Satz, über deren Nutzung vor dem Spiel entschieden wird. Als Bälle werden sogenannte Methodikbälle mit geringerem Druck als Tennisbälle verwendet, die Schläger sind die gleichen wie beim Padel-Tennis. Die Europameisterschaft im Beachtennis beginnt am 29. September.

Padel-Tennis

Das Padel-Tennis, auch Pàdel und Paddle-Tennis genannt, ist ein vom Tennis abgewandeltes Rückschlagspiel, das vor allem durch sein Spielfeld und die damit verbundenen Gegebenheiten heraussticht. Es besteht aus einem 20m mal 10m langen Rechteck, das in der Mitte durch ein 88cm hohes Netz geteilt wird, und dessen Rück- und Teile der Seitenwände 3m hoch sind. Dieser Teil besteht zumindest bei größeren Turnieren aus Kunststoffglas, an dem der Ball gut abprallen kann, da der Abschnitt noch zum Spielfeld gehört.

Die Regeln sind Doppel-Tennis sehr ähnlich, den Ball ins Aus zu schlagen ist nahezu unmöglich, er muss allerdings den Boden berühren, bevor er an einem anderen Teil des Spielfelds ankommt. Alle Regeln werden dir hier noch mal anschaulich erklärt.

Da Pàdel nur im Doppel gespielt wird, ist das Spielfeld sehr klein, was allerdings Raum für spektakuläre Highlights und schnelle Ballwechsel bietet. Das erklärt auch den Boom des Sports in der letzten Zeit. Die Pàdel-WM findet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal 2023.

Squash

Squash weist wahrscheinlich mehr Ähnlichkeiten zu Pàdel auf als zu Tennis. Die Spieler*innen sind hier ebenfalls von vier etwa 4,6m hohen Wänden umgeben, das Spielfeld darin misst 9,75m Länge und 6,4m Breite. Als eine von zwei Sportarten in dieser Liste gibt es beim Squash kein Netz, die Parteien stehen zu Beginn eines Ballwechsels in den jeweiligen Aufschlagsfeldern und müssen mit cleveren Schlägen die jeweils andere dazu bringen, den Ball nicht mehr retournieren zu können.

Der Return ist korrekt, wenn der Ball die Vorderwand berührt und vorher maximal einmal den Boden berührt hat. Die übrigen Wände dürfen dabei, ähnlich wie beim Pàdel, als Hilfe genutzt werden. Alle Regeln, verständlich erklärt, kannst du dir auch hier anschauen.

Das Spielgerät besteht beim Squash aus Gummi, ist etwa so groß wie ein Golfball und kann Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen. Der Schläger ist ein spezieller Squashschläger mit ovalem Schlägerkopf. Die Squash-WM findet jedes Jahr statt, nächstes Jahr ist der Austragungsort Neuseeland.

Tamburello

Diese Sportart ist hierzulande sehr unbekannt, allerdings wurde sie in abgewandelter Form schon im antiken Rom gespielt und genießt in Italien bis heute große Beliebtheit. Am ehesten vergleichbar ist sie mit überdimensionalem Tennis, die Regeln und die Zählweise ähneln sich sehr. Allerdings stehen hier pro Team fünf Spieler auf dem Feld, das 80m Länge und 20m Breite besitzt und durch eine Mittellinie getrennt ist. Den Namen hat das Tamburello seinem Schläger zu verdanken, der von seiner Form her einem Tamburin gleicht. Einen guten Einblick in (Indoor-)Tamburello bekommst du in diesem Video.

Speckbrett

Zugegeben, Speckbrett ist nicht die populärste Sportart und nur in Deutschland teilweise verbreitet, dennoch hat das dem Münsterland entstammende Rückschlagspiel hier eine Erwähnung verdient. Die einzigen nennenswerten Unterschiede zum Tennis liegen in der Zählweise und dem Schläger. Die Zählweise erinnert stark an die des Tischtennis, ein Satzgewinn erfolgt bei 21 Punkten, ansonsten bei zwei Punkten Vorsprung, ein Spiel besteht aus zwei Gewinnsätzen. Als Schläger wird ein namensgebendes Holzbrett mit Griff und Löchern verwendet. In der deutschen bunten Speckbrettliga kämpften 2021 acht Teams um den Meistertitel.



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