
Alles, was du über Quidditch wissen musst
Quidditch hast du möglicherweise schon gehört. Vielleicht eher aus Harry Potter-Romanen als aus der realen Welt, aber auch in diese ist der Sport vorgedrungen. Und das seit mittlerweile über 15 Jahren. Hier erfährst du wie es dazu kam, was du wissen musst, um selbst an einer Partie teilzunehmen und vieles mehr.
Von Hogwarts an echte Unis – Die Geschichte des Quidditch
Nach dem durchschlagenden Erfolg J.K. Rowlings Romanreihe und der dazugehörigen Filme, fand Quidditch 2005 seinen Weg in die reale Welt. Die Studenten Xander Manshel und Alex Benepe trafen sich ursprünglich zum Boccia, eines Nachmittags hatte Xander jedoch andere Pläne. Alex war zunächst skeptisch, überzeugte anschließend seine Kommilitonen/innen, bei einer Partie Quidditch mitzumachen. Zu Beginn stand Harry Potter noch klar im Vordergrund und der Sport brauchte tatsächlich ein paar Jahre, um diesem Ruf etwas zu entkommen. Jedoch entwickelte sich innerhalb eines Jahres eine immer größere Fangemeinde, zwei Jahre später trafen sich bereits 300 Menschen zu einer Partie Quidditch.
Mittlerweile war Alex der alleinige Organisator des Sports, allerdings mit Erfolg: Er organisierte die erste “Weltmeisterschaft” an der nur Teams seines Middlebury Colleges und ein Team aus Poughkeepsie, New York teilnahmen. Mehrere große Zeitungen schrieben infolgedessen über das Besenspiel, sodass 2009 bereits 22 Teams am Turnier teilnehmen konnten.
Seitdem ist die Verbreitung von Quidditch in den USA kaum noch aufzuhalten. Vor allem an Colleges wird das Besenspiel immer beliebter. Da kommt es nicht überraschend, dass der Sport auch international bekannt wird – Harry Potter kennt schließlich fast jeder. Daher rührt auch einer der großen Vorteile in der Ausweitung des Bekanntheitsgrades: selbst wenn kaum jemand den Sport praktizierte, ungefähr jeder hatte zumindest schon davon gehört.
Nach und nach fanden neue Regeln ihren Platz, wie zum Beispiel der Übergang von echten Besen zu PVC-Rohren. 2012 fand mit den Quidditch Summer Games die erste Veranstaltung statt, die ansatzweise vergleichbar mit einer Weltmeisterschaft war. In Oxford spielten fünf Nationalmannschaften um den Titel. Professioneller wurde der Sport anschließend durch die (Neu-) Gründung der International Quidditch Association, die mittlerweile 39 Nationalverbände umfasst. Im Juli 2022 wurde, unter anderem aufgrund transfeindlicher Äußerungen J.K. Rowlings, die Umbenennung des Sports in Quadball beschlossen.
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Quidditch in Deutschland
Deutschland war eins der ersten europäischen Länder, das nach dem Aufkommen des Sports in den USA auf den Besen stieg. Somit werden hier bereits seit 2016 Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Zu Beginn nahmen lediglich sechs Teams teil, das steigerte sich bis 2019 allerdings auf 35 Mannschaften. Dieses Jahr partizipierten trotz Mitgliederverlust durch die Pandemie immer noch 29 Vereine. Die Darmstadt Athenas sind bisher die einzigen, die zweimal triumphieren konnten.
Das Ligasystem ist in mehrere Bereiche der Bundesrepublik untergliedert. Insgesamt gibt es sechs Ligen, die sich in ihrer Vereinsanzahl und folgerichtig in der Anzahl der Spiele unterscheiden. Die NRW-, Nord- und Ost-Liga stellen mit jeweils sechs Vereinen die größte Liga, während in der Rhein-Main-Liga nur drei Mannschaften auf die Besen steigen.
Wenn du dich für den Sport interessierst und darüber nachdenkst, einem der Vereine beizutreten, findest du hier die einzelnen Websites bzw. Facebookseiten der Clubs.
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Quidditch-Vereine in Deutschland
- Augsburg Owls (Augsburg)
- Kelpies Bamberg (Bamberg)
- SCC Berlin Bluecaps (Berlin)
- Berlin Bludgers (Berlin)
- Bielefelder Basilisken (Bielefeld)
- Binger Beasts (Bingen)
- Ruhr Phoenix (Bochum)
- Rheinos Bonn (Bonn)
- Braunschweiger Broomicorns (Braunschweig)
- Portkeys Bremen (Bremen)
- Darmstadt Athenas QC (Darmstadt)
- Deluminators Dresden (Dresden)
- Düsseldorf Dementors (Düsseldorf)
- Eichstätt Blizzards (Eichstätt)
- Black Forest Bowtruckles (Freiburg)
- TGB Frankfurt Mainticores (Frankfurt a.M.)
- Giessener Irrwichte (Gießen)
- Horkruxe Halle (Halle)
- Quidditch Club Hamburg e.V. (Hamburg)
- Hannover Niffler (Hannover)
- Heidelberger HellHounds (Heidelberg)
- USV Jena Jobberknolls (Jena)
- Jupiters Jülich (Jülich)
- Flying Foxes Karlsruhe (Karlsruhe)
- Kiel Kelpies (Kiel)
- Cologne Cannons (Köln)
- Looping Lux Leipzig – LSV Südwest Quidditch e.V. (Leipzig)
- Ottos Occamys (Magdeburg)
- Mannheimer Greife (Mannheim)
- Münchner Wolpertinger (München)
- Münster Marauders (Münster)
- Mighty Ducks (Offenburg)
- Dobbys Klatscher (Oldenburg)
- Three River Dragons (Passau)
- Smoking Cauldron Stuttgart (Stuttgart)
- Thunderbirds Trier (Trier)
- Tübinger Thestrale (Tübingen)
Regeln des Quidditch
Gerade, falls du kein Fan von Harry Potter bist, können die Quidditch-Regeln und der Sport selbst etwas verwirrend aussehen. Aber auch als Potterhead beinhaltet die reale Adaption der Sportart viele Unterschiede zur magischen Welt. Diese erfährst du hier.
Positionen und ihre Besonderheiten
Quidditch lässt sich wahrscheinlich am besten als Mischung aus Football, Hand- und Fußball, sowie Dodgeball beschreiben. Natürlich darf der Besen zwischen den Beinen dabei nicht vergessen werden. Hierbei stehen sechs, bzw. sieben Spieler*innen pro Team auf dem Platz.
Die einzelnen Akteur*innen sind in verschiedene “Positionen” aufgeteilt. Positionen ist hier als Begriff jedoch nicht ganz zielführend, da die Spieler*innen eher Rollen begleiten, als richtige Positionen auszufüllen. Hierbei ist wichtig, dass pro Team maximal vier Personen auf dem Feld dem gleichen Geschlecht angehören dürfen. Folgende Rollen existieren:
- Der/die Hüter*in lässt sich mit einem Torwart vergleichen, er/sie beschützt die Ringe des eigenen Teams. Er/sie kann sich auch mit in den Angriff einschalten, allerdings ist das, außer bei drohender Niederlage, nicht zu empfehlen.
- Weiter existieren drei Jäger*innen. Diese sind dafür zuständig den Quaffel in die gegnerischen Ringe zu befördern. Den Ball können sie sich beliebig oft zuwerfen, allerdings dürfen sie in ihrer eigenen Hälfte nicht mit ihm stehenbleiben. Weiter müssen die Jäger*innen, insofern sie den Ball haben, mit jeder Aktion auf einen Torerfolg hinarbeiten. Sie sollen also so gut wie immer nach vorne spielen.
- Zwei Treiber*innen sind mit Klatschern ausgerüstet, die sie auf gegnerische Spieler*innen werfen. Werden diese getroffen, müssen sie ohne Besen zu den eigenen Ringen zurücklaufen. Sobald sie einen Ring berührt haben, dürfen sie wieder am Spiel teilnehmen.
- Der/die Sucher*in ist nicht von Beginn an Teil des Spiels. Er/sie betritt das Spielfeld nach 17 Minuten, gemeinsam mit dem Schnatz, den er/sie nun fangen muss.
- Der Schnatz erfüllt am wenigsten eine echte Position. Er ist ein/e unparteiische/r Spieler*in, dessen Aufagbe es ist, so lange wie möglich vor den Sucher*innen zu fliehen. Dabei darf er den gesamten Raum des Spielfelds nutzen. Der Schnatz wird gefangen, indem man den Tennisball in einer Socke, der sich, hinten festgeklebt, am Hosenbund des Schnatzes befindet, löst.
Spielprinzip
Der Verfasser dieses Textes muss gestehen, dass er sich vorher eher wenig mit Quidditch auseinandergesetzt hat. Aber es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass sich die Quidditch-Regeln von allen anderen Sportarten deutlich abheben. Das fängt bereits bei der Spielzeit an. Es gibt tatsächlich weder eine festgelegte Spielzeit wie z.B. im Fuß- oder Handball noch eine Punkt- bzw. Satzvorgabe wie unter anderem im Tennis oder Volleyball. Das Spiel endet, sobald der Schnatz von einer Mannschaft gefangen wurde. Sollte diese anschließend immer noch nicht mehr Punkte haben als das gegnerische Team, geht es in die Verlängerung. Die Partie endet nun, sobald ein Team die Punktvorgabe (meist 30 Punkte mehr als das führende Team zu Beginn der Verlängerung) erreicht.
Die Punkteverteilung sieht dabei folgendermaßen aus: Ein Team bekommt zehn Punkte, sollte es den Quaffel durch einen gegnerischen Ring befördern. Mit dem Fangen des Schnatzes bekommt ein Team gleichzeitig 30 Punkte (ja 30, anders als die bei Harry Potter üblichen 150 Punkte). Der Quaffel darf während des Spiels mit allen Körperteilen berührt und fortbewegt werden.
Alle Spieler*innen müssen sich mit einem “Besen” zwischen den Beinen fortbewegen. Dieser Besen war zu Beginn ein echter Besen, ist mittlerweile jedoch meist ein Plastikrohr. Dieses muss sich immer zwischen den Beinen der Spieler*innen befinden, ob man es mit einer Hand festhält oder mit den Beinen einklemmt, ist egal. Die Spieler*innen dürfen nur “vom Besen steigen”, sollten sie von den Treiber*innen abgeworfen werden.
Zu Beginn einer Partie stehen beide Mannschaften an ihrer Startlinie innerhalb der Hüterzonenlinie (dazu später mehr), die Besen liegen vor ihnen. Sobald der/die Unparteiische das “Brooms Up!”-Signal gibt, stürmen die Spieler*innen auf ihren Besen zur Mittellinie, auf der sich der Quaffel und ein Klatscher befinden. Die anderen beiden Klatscher befinden sich in den jeweiligen Hälften der Teams.
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Strafen
Quidditch ist eine Vollkontaktsportart, daher ist das Halten oder Tacklen von anderen Spieler*innen erlaubt. Allerdings hat die Spieler*innensicherheit oberste Priorität. Fouls können durch übertriebene Härte in den Zweikämpfen, Unsportlichkeiten und das Missachten von Regeln hervorgerufen werden. Die Sanktionen sind hierbei vom Härtegrad unterschiedlich:
- Die mildeste Bestrafung besteht darin zurück zu den Torringen geschickt zu werden, das gleiche, das auch nach einem Treffer durch einen Klatscher geschieht.
- Falls ein/e Spieler*in eine blaue Karte erhält, muss er/sie das Spielfeld für eine Minute, oder bis das gegnerische Team ein Tor erzielt, verlassen. Je nachdem, was schneller geschieht.
- Eine gelbe Karte unterscheidet sich vom Strafmaß her nicht von der blauen Karte. Allerdings erfordern, anders als bei der blauen Karte, zwei gelbe Karten den Spielausschluss. Dieser ist aber nicht mit einer roten Karte gleichzusetzen. Ein/e neuer/e Spieler*in darf die ausgeschlossene Person direkt ersetzen.
- Bei einer roten Karte ist ein direkter Spielausschluss die Folge. Anschließend muss das jeweilige Team zwei Minuten in Unterzahl spielen, daraufhin darf die Mannschaft aufgefüllt werden.
Das Quiddich-Feld
Das Spielfeld ist rechteckig und bietet eine Besonderheit, die ansonsten hauptsächlich aus dem Eishockey bekannt ist: Hinter dem Tor (bzw. hier hinter den Ringen) ist das Weiterspielen möglich. Von dort aus können ebenfalls Tore erzielt werden. Der Platz ist beim Quidditch insgesamt 66 m lang und 44 m breit.
11,5 m entfernt von der Mittellinie befindet sich die Hüterzonenlinie. Innerhalb dieser darf der/die Hüter*in nicht angegriffen werden. Daneben existiert nur noch, 16,5 m von der Mittellinie entfernt, die Torlinie. Auf dieser befinden sich die Torringe. Die Ringe sind auf Stangen in einer Höhe von jeweils 0,91 m, 1,37 m und 1,83 m befestigt. Sie besitzen einen Durchmesser zwischen 81 und 86 cm. Weitere 13,5 m hinter der Torlinie endet das Spielfeld.

Ausrüstung
Um im Quidditch zu glänzen, braucht es im Grunde nicht viel mehr als bei einem Fußball-Outfit. Du brauchst Schienbeinschoner und Stutzen, ein Trikot und eine Hose sowie Fußballschuhe. Eine Besonderheit existiert allerdings: Du benötigst meist ein Stirnband, nicht nur, weil es bei längeren Haaren zu besseren Sichtverhältnissen führt. Es zeigt die Position an. Ein/e Sucher*in besitzt ein gelbes Stirnband, die Jäger*innen ein weißes und die Treiber*innen ein schwarzes Stirnband. Das Stirnband des/der Hüter*in ist grün.
Das größte Erkennungsmerkmal des Sports ist aber: der Besen. Dieser ist (anders als früher) kein richtiger Besen mehr, sondern meistens ein PVC-Rohr mit einer Länge von einem Meter.
Bälle
Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten von Bällen. Der Quaffel ist für die drei Jäger*innen von Bedeutung, mit ihm können Tore erzielt werden. Er weist starke Ähnlichkeiten zum Volleyball auf, also besteht er außen aus einer weichen Kunststoff- oder Lederhülle, die eine Blase aus Gummi umhüllt. Er wiegt 260 bis 280 g und besitzt einen Umfang von 65 bis 67 cm. Der Innendruck liegt zwischen 294,3 mbar und 318,82 mbar.
Der andere Ball ist der Klatscher. Dieser ähnelt einem Dodgeball Er sollte mindestens einen Umfang von etwa 63 cm betragen und besitzt eine gepolsterte Oberfläche. Ein Klatscher weist somit ebenfalls Ähnlichkeiten zu einem Volleyball auf.
Alle Regeln und Regularien des Quidditch findest du sehr ausführlich im offiziellen Regelwerk.
Quidditch wird zu Quadball
Am 19.07.2022 gab die International Quidditch Association (IQA) an, dass der Sport global umbenannt wird. Der Grund dafür sind hauptsächlich die transfeindlichen Äußerungen J.K. Rowlings. Allerdings hat sich das Besenspiel ebenfalls als Ziel gesetzt, sich damit etwas der direkten Assoziierung mit Harry Potter zu entziehen. Auch wenn die Änderung schon beschlossen wurde, wurde sie noch nicht final übernommen. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich aber nur um eine Frage der Zeit. Der neue Name Quadball resultiert aus der Anzahl der Bälle und Positionen im Sport. Anfang des Jahres wurde zur Namensänderung ein Komitee einberufen, das sich letztendlich für Quadball entschied. Diese Bezeichnung wurde von Spieler*innen und der Bevölkerung gut aufgenommen, folgerichtig wird die Namensänderung nun schrittweise durchgeführt.