
Alles, was du über Darts wissen musst
Mit Pfeilen möglichst genau Felder auf einer Scheibe treffen. Darum geht es beim Darts. Eine Wurfsportart, bei der es besonders auf Geschicklichkeit, Genauigkeit und mentale Stärke ankommt. Schon seit einiger Zeit gilt Darts nicht mehr nur als Kneipensport, Profis verdienen viel Geld damit und das Medieninteresse wächst und wächst. Trotzdem bleibt es neben dem Profibereich eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Der Vorteil? Jede:r kann Darts spielen, unabhängig von Geschlecht oder Alter. Da lohnt es sich, mal einen genaueren Blick in die Welt dieses Sports zu werfen.
Aus Großbritannien in die Welt: Die Geschichte des Dartsports
Großbritannien gilt als Mutterland des Darts – und ist bis heute eins der Länder mit der größten Popularität des Sports. Waffen, die den Dartpfeilen ähneln, gibt es aber schon deutlich länger. Schon vor Christus wurden (kleine) Pfeile in Schlachten verwendet. Daraus entwickelten sich über die Jahrhunderte immer mehr verschiedene pfeilartige Waffen. Auch bei den Franzosen; die kleinen Pfeile, welche sie in Schlachten nutzten, nannten sie “Darts”, und waren somit Namensgeber der Sportart.
Dass das Werfen von Pfeilen zum Spaß und nicht zu kriegerischen Zwecken geschah, entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts. Vor allem in Großstädten wie London oder Manchester wurde mit Pfeilen aus Holz, einer Metallspitze und Federn auf Böden von alten Bierfässern geworfen. Um das Jahr 1900 meldete ein US-Amerikaner das erste Patent für die Flügel hinten am Pfeil an. Die Einteilung der Scheibe gibt es jedoch schon seit 1896. Als Inspiration hierfür galten Wagenräder. Seit nunmehr fast 130 Jahren hat sich die Anordnung der Dartscheibe nicht verändert. Mit der Zeit wurde das Holz in den Darts (Dartpfeilen) durch Metall ersetzt.

Ein Meilenstein für den Sport war das Jahr 1908. Denn ab diesem Jahr galt Darts als Geschicklichkeitsspiel – nicht mehr als Glücksspiel. Zuvor war ein Wirt zwar angeklagt worden, weil Glücksspiel in den Pubs verboten war. Er bewies jedoch vor Gericht, dass es kein Glück, sondern Können braucht, um die Felder richtig zu treffen. Es folgten erste Wettbewerbe in Großbritannien. Das erste Turnier fand 1927 in London unter dem Namen “News of the World Darts Championship” statt. Der Name stammt von der Zeitung, die das Turnier organisierte. Zehn Jahre später traten sogar um die 300.000 Teilnehmende bei einem Turnier in London an.
Im Fernsehen konnte 1972 das erste Turnier bestaunt werden. Fünf Jahre später folgte die erste Weltmeisterschaft. Seit den 1980er-Jahren boomt der Sport in England, in den letzten Jahren folgte ein Hype in vielen anderen Ländern. Dies lag vor allem an der Entwicklung der Professional Darts Corporation (PDC), worauf wir später genauer eingehen. Immer mehr Zuschauende kamen zum Darts, weil der Sport aufgrund professioneller Strukturen und mehr Profi-Spieler:innen attraktiver wurde. Bis heute ist Darts nicht olympisch, es wird aber an einer Anerkennung durch das Olympische Komitee gearbeitet.
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Die Regeln im Darts
Grundsätzlich ist ein Darts-Spiel sehr simpel. Jede:r hat drei Pfeile, wirft diese wie gewollt auf die Scheibe, dann ist der/die Nächste dran. Gespielt wird eins gegen eins oder in Gruppen gegeneinander.
So ist die Dartscheibe aufgeteilt
Die Dartscheibe ist in 20 Segmente unterteilt. Diese beinhalten die Zahlen von 1 bis 20. Genau die jeweilige Anzahl an Punkten ergeben die Felder. Diese sind jedoch nicht sortiert, sondern wurden 1896 so angeordnet, dass große Zahlen neben kleinen liegen. Die Anordnung ist im Uhrzeigersinn, oben beginnend, folgendermaßen:
20 – 1 – 18 – 4 – 13 – 6 – 10 – 15 – 2 – 17 – 3 – 19 – 7 – 16 – 8 – 11 – 14 – 9 – 12 – 5

In der Mitte der Scheibe liegt das Bulls Eye, welches 50 Punkte ergibt. Um das Bulls Eye ist ein Ring, Single oder Outer Bull genannt, welcher 25 Punkte wert ist. Des Weiteren gibt es zwei Ringe, einen innen und einen ganz außen um die Scheibe. Wird der innere Ring getroffen, gibt es die jeweilige Punktzahl mal drei (Triple), beim äußeren wird die Punktzahl verdoppelt (Double). In einem Durchgang können höchstens 180 Punkte geworfen (dafür muss drei Mal die Triple 20 getroffen sein) werden. Dies wurde laut einer Lokalzeitung erstmals 1902 geschafft.
Der Double- und der Triple-Ring haben nur eine Breite von 8 mm. Das gesamte Bull hat einen Durchmesser von 31,8 mm. Die gesamte Scheibe (das Spielfeld) hat einen Durchmesser von 34 cm. Der Mittelpunkt muss genau 1,73 Meter über dem Boden sein. Zudem muss die Mitte der Scheibe 90 cm von der nächsten Wand oder 180 cm von der Mitte der nächsten Scheibe entfernt sein.
Wurflinie – der richtige Abstand zur Scheibe
Geworfen wird von einer Wurflinie, der sogenannten Oche. Diese liegt 2,37 m von der Dartscheibe entfernt. Dies gilt für das Steeldart, im Softdart (die Unterschiede erfährst du unter Ausrüstung) beträgt der Abstand 2,44 m.
Spielvarianten im Darts
Darts kann auf verschiedenste Art und Weise gespielt werden. Diverse Varianten bieten einen breiten Spielraum an Möglichkeiten, sodass das eher simple Werfen der Pfeile so spannend und attraktiv wie möglich gestaltet wird. Auch offizielle Turniere haben unterschiedliche Modi. Wir stellen dir ein paar der wichtigsten vor.
301/501
Die bekannteste Variante ist auch die Grundlage der “richtigen” Spiele: 301 oder 501. Die Namen, einzig bestehend aus Zahlen, beruhen darauf, dass jede:r mit dieser Punktzahl (301 oder 501, es gibt auch die Möglichkeit von 701 oder 1001) startet. Während des Spiels wird versucht, als Erste:r auf 0 Punkte runterzuwerfen. Dabei muss man am Ende genau bei null Punkten landen, bei einem Überwerfen (Beispiel: man hat fünf Punkte, wirft aber sechs =-1) ist der Versuch ungültig.
Innerhalb des Spiels gibt es unterschiedliche Wege, das Spiel zu beginnen oder zu beenden. Beim Double In kommst du erst in die Partie, wenn du ein Double geworfen hast, beim Triple In muss zum Reinkommen ein Triple Feld getroffen werden. Ein Straight Out erlaubt jedes Feld zum Beenden des Spiels, es muss nur die Punktzahl null genau getroffen werden. Beim Double Out muss ein Double Wurf das Spiel beenden, ein Master Out erlaubt Double oder Triple zum Beenden. Bei den meisten gr0ßen Turnieren wird mit Double Out gespielt.
Tactics/Cricket/Mickey Mouse
Eine eher in der Freizeit gespielte Darts-Variante nennt sich Tactics, Cricket oder auch Mickey Mouse. Es können erst Punkte erzielt werden, wenn man sich selber ein Feld freigeworfen hat. Dies geschieht durch dreimaliges Treffen, ein Double zählt für zwei, ein Triple für drei. Andere können das Feld wieder zuwerfen, allerdings selbst keine Punkte dort erzielen. Ist ein Feld einmal zugeworfen, ist es raus aus dem Spiel. Das Spiel endet, wenn alle Felder wieder zugeworfen sind, gewonnen hat die Person, die sich die meisten Punkte erworfen hat.
Shanghai
Bei “Shanghai” hat jede:r sieben Runden. Es sollen die Felder 1 bis 20 nacheinander getroffen werden, dann das Bull. Wer anfängt, wird ausgebullt: Die Person, die das Bull trifft, oder am nächsten dran ist, startet. Schlussendlich gewinnt die Person, die nach den sieben Runden die meisten Punkte erzielt hat. Zudem kann man gewinnen, wenn man ein sogenanntes Shanghai wirft. Das bedeutet, dass Triple, Double und Single auf einem Feld getroffen werden müssen. Dann endet das Spiel direkt.
Around the Clock
Wie schon der Name vermuten lässt, es geht um den Uhrzeigersinn. In diesem sollen alle Felder einmal getroffen werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die 1 bis 20 der Reihenfolge nach abzuwerfen. Statt der normalen Felder zählen auch die Double oder Triple Felder. Diese können auch als Überspringen (Double einmal, Triple zweimal) gewertet werden, das Bull oder Bulls Eye gilt als Joker. Außerdem kann das Bull zum Abschluss und nicht als Joker gewertet werden.
Elimination
“Darts Mensch ärgere dich nicht” wäre auch ein guter Name für das Spiel Elimination. Denn das vor allem in Bars und Kneipen gespielte Spiel wird von 0 bis 301/501 hochgespielt. Auch hier wird der/die Beginner*in ausgebullt. Der besondere Spaßfaktor: Die Spieler:innen können sich gegenseitig eliminieren, wenn sie die Punktzahl treffen, wo ein:e Mitspieler:in gerade drauf war.
Die richtige Ausrüstung zum Dartspielen
Zum richtigen Spielen benötigt es die richtige Ausrüstung. Dabei sind es eigentlich nur zwei Sachen, die du benötigst, um zu starten: eine Scheibe und die Darts, also die Pfeile.
Die Dartscheibe haben wir dir oben ja schon erklärt, früher gab es sogar Scheiben mit einem Ring mehr, welcher vierfache Punkte ergab. Heute sind diese Scheiben nur noch bei Sammlern im Rennen. Ansonsten wird unterschieden in Steeldart- und E-Dart-Scheiben. Bei Steeldart-Scheiben sind nicht die Scheiben, sondern die Pfeile aus Stahl, daher der Name. Die Scheiben bestehen seit den 1930er-Jahren aus Sisalfasern, davor war Holz das Material. Ein Netz aus Draht unterteilt die Scheibe in die einzelnen Segmente. Nachteil der Scheiben ist, dass die Punkte selbst gezählt werden müssen. Zudem verschleißt die Scheibe nach einiger Zeit durch das Herausziehen der Pfeile. Steeldart wird aber bei allen großen Turnieren angewandt.
E-Dart-Scheiben haben den Vorteil, dass die getroffenen Punkte automatisch gezählt werden. Außerdem werden sie nur mit Softdarts beworfen, nicht mit Pfeilen aus Stahl. Somit sind sie weniger gefährlich. Diese Art von Dartscheiben findet man vor allem Bars, an Automaten oder in Privathaushalten.

Die Dartpfeile
Bei den Pfeilen gibt es zwei grundsätzliche Unterschiede: Steeldarts und Softdarts. Softdarts werden bei Automaten (E-Darts) verwendet, sind höchstens 21 Gramm schwer und 16,6 cm lang. Steeldarts hingegen dürfen bis zu 50 Gramm wiegen und eine Länge von 50 cm haben. Beide Pfeiltypen bestehen aus verschiedenen Teilen.
Vorne ist die Spitze, auch Tip oder Point genannt. Sie besteht aus Kunststoff (Softdarts) oder Stahl (Steeldarts), kann zusätzlich aber verschiedene Längen und Ausführungen haben. Dahinter kommt das Barrel, was dicker ist als die Spitze. Dort wird der Pfeil gegriffen. Es besteht aus Messing, Wolfram oder Nickel und hat verschiedene Formen oder Gewichte. Profis benutzen häufig Wolfram aufgrund der hohen Dichte; diese ermöglicht viel Gewicht bei verhältnismäßig dünnem Barrel. Dahinter kommt bei manchen Darts ein O-Ring als Verbindungsstück zwischen Barrel und Schaft. Der Schaft (Shaft) besteht aus Nylon oder Aluminium, auch hier sind verschiedene Varianten und Längen erlaubt.
Danach folgt ein Flight, teilweise verbunden mit einem Collar. Ein Collar gibt es bei einem Schaft aus Nylon, um eine bessere Verbindung zwischen Schaft und Flight zu schaffen. Der Flight selber besteht aus Polyerster oder Nylon und ist das, was früher Federn waren. Die Form ist sehr wichtig für die gewünschte Flugbahn. Bei manchen Darts ist am Ende noch ein Protektor, welcher auf den Flight gesetzt ist und als Schutz dient.

Die Kleidervorschriften
Beim Darts sieht die Kleidung weniger “sportlich” aus, wie zum Beispiel beim Fußball. Trotzdem gibt es Kleidervorschriften, die zwar eher casual sind, aber ein professionelles Bild herstellen sollen. Bei den Wettbewerben der PDC sind Jeans verboten, und schwarze Stoffhosen vorgeschrieben. Zudem sollen keine Sportschuhe, sondern Lackschuhe getragen werden, dazu ein Hemd oder T-Shirt mit Kragen. Als No-Gos gelten Trainingsanzüge, kurze Hosen und Kopfbedeckungen. Es sind höchstens vier Werbepatches erlaubt, der/die Weltmeister:in darf fünf tragen.
Die Regeln des Deutschen Dart Verbands (DDV sind leicht anders. Es soll “ordentliche Kleidung” getragen werden, Jeans sind erlaubt. Jedoch sollen bei Mannschaftswettbewerben auch schwarze Stoffhosen getragen werden, zudem die gleichen Oberteile.

Kosten für Scheibe oder Pfeile
Falls du dir jetzt selber eine Ausrüstung anschaffen willst, informieren wir dich über die groben Preise. Günstige Dartscheiben aus Kork oder Papier bekommst du schon für um die 30€, hochqualitativere aus Sisal sind ab 50€ erhältlich. Sie können aber auch deutlich teurer sein. E-Dart-Scheiben sind teurer, ein richtiger Automat kostet über 1.000€. Normale E-Dart-Scheiben für zuhause gibt es ab 70€ zu kaufen. Die Pfeile werden in Sets verkauft, diese können 15€ kosten, richtig gute Darts können aber auch mehrere hundert Euro kosten.
Darts in Deutschland
Vielleicht hast du selber schon einmal mit Freund*innen Darts gespielt. Aber wie sieht es mit dem organisierten Sport in Deutschland aus? Hierzulande gibt es viele lokale Vereine, die in verschiedenen Ligen gegeneinander antreten. Organisiert wird dies unter anderem vom Deutschen Dart Verband (DDV). Der Verband wurde 1982 gegründet, es gab aber schon einige Jahre zuvor den Versuch, Darts als Sport in Deutschland professionell zu organisieren. Der DDV ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Zudem organisiert der DDV die Ranglisten und bündelt die Landesverbände. Seit 2018 erhält er Fördergelder vom Bundesministerium des Inneren, was die Arbeit mit den über 16.000 Aktiven (Stand 2020) fördern soll.
Der DDV organisiert die Winmau Bundesliga. Diese ist in eine Nord und eine Süd Gruppe mit je neun Teams aufgeteilt. Gegründet wurde sie 2003. Die jeweils ersten vier der beiden Gruppen spielen den deutschen Meister aus. Zudem werden die Nationalteams über den Verband organisiert. Seit 1983 starten deutsche Spieler:innen im Auftrag des Verbands bei internationalen Wettbewerben. Dabei gibt es ein Herren- und ein Damenteam, sowie verschieden gegliederte Nachwuchsteams.
Neben dem DDV gibt es verschiedene E-Darts-Verbände, wie den Deutschen Dart Sportverband e.V. (DDSV), den Deutschen Sportautomatenbund e.V. (DSAB) oder die Deutsche Elektronik Dart Sport Vereinigung e.V. (DEDSV). Zudem gibt es Ligen, die nicht über den DDV organisiert werden. Auch große Turniere finden auf deutschem Boden statt. Dazu zählen die German Masters, Bull´s German Open (mit 1600 Teilnehmenden eines der größten Turniere der Welt), German Gold Cup oder das Dortmund Open.
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So ist der Dartsport weltweit verbreitet
Werfen wir einen Blick auf die weltweite Verbreitung des Dartsports. Darts wird zum größten Teil in Mittel- und Westeuropa gespielt, Großbritannien gilt als Wiege und Hauptstätte des Sports. Aber auch in Ländern wie Südafrika oder Kanada wird Darts professionell organisiert. Allgemein werden in nahezu allen Ländern dem Darts ähnliche Spiele gespielt, allerdings ist es nicht überall in professionellen Verbänden organisiert.
Der offizielle Weltverband im Dartsport ist die World Darts Federation (WDF). Sie beinhaltet 70 Mitgliedsverbände und wurde 1976 gegründet. Populärer ist aber mittlerweile die Professional Darts Corporation (PDC). Sie ist ein weiterer Weltverband, allerdings wie ein Unternehmen strukturiert. 1992 gegründet hat die PDC heute mehr Prestige als die WDF. Mitgegründet wurde sie damals von Sky Sport und sollte als Konkurrenz zur British Darts Organisation (BDO) stehen. Die BDO ist der Nationalverband der Briten und bestand von 1973 bis 2020. Wie schon erwähnt, Großbritannien ist der Mittelpunkt der Dartwelt. Dementsprechend war die BDO zwar Mitglied in der WDF, organisierte aber selbst die großen Turniere in Absprache mit der WDF. Bis dann in den 1990er-Jahren die PDC entstand, und immer mehr Spieler*innen an Turnieren dort teilnahmen. 2019 verließ die BDO die WDF, und löste sich 2020 ganz auf.
Die wichtigsten Darts-Turniere
Heute wird ein Großteil der internationalen Turniere von der PDC organisiert. Um als Profi zu gelten, braucht man eine von 128 PDC Tourcards. Diese berechtigen zur Teilnahme an Turnieren der PDC. Diese Tourcards können sich Amateur:innen bei der PDC Qualifying School erspielen.
Seit 2005 gibt es die PDC Order of Merit – die offizielle Weltrangliste. Anhand der erspielten Preisgelder bei bestimmten Turnieren der letzten zwei Jahre wird sie gebildet. Die Ranglistenplätze berechtigen einerseits zu Startplätzen bei gewissen Turnieren, da dort beispielsweise nur Spieler*innen aus der Order of Merit teilnehmen dürfen. Andererseits funktioniert das System genau umgekehrt; die Ergebnisse der Turniere und das darin erspielte Preisgeld nimmt Einfluss auf die Anordnung der Rangliste. Daneben gibt es noch die PDC Pro Tour Order of Merit. Auch wenn der Name leicht verwechselt werden kann, ist dies eine andere Rangliste. Sie wertet die Preisgelder aus den Turnieren der Players Championship und den European Tour Events. Es gibt diese Rangliste seit 2012.
PDC World Darts Championship
Das Turnier mit dem größten medialen Interesse und dem größten Prestige ist die PDC World Darts Championship. Das Turnier ist die wichtigste Weltmeisterschaft im Dartsport. Allein in Deutschland erreichen die Spiele bis zu zwei Millionen Fernsehzuschauende. Das Preisgeld, welches im legendären Alexandra Palace, auch Ally Pally, in London an den Sieger vergeben wird, belief sich 2023 auf 2,5 Millionen Pfund.
BDO World Darts Championships
Die Weltmeisterschaft der BDO war bis 1993 die einzige Weltmeisterschaft im Steeldarts – bis die PDC dazu kam. Sie wurde 1978 erstmals ausgetragen und letztmalig 2020. Seit 2022 wird sie als WDF World Darts Championship fortgeführt, vorher veranstaltete der Weltverband den WDF World Cup.
PDC World Matchplay
Das Turnier World Matchplay findet seit 1994 statt. Ausgetragen wird es in den Winter Gardens im britischen Blackpool. Teilnehmen darf die Top 16 der Order of Merit und die Top 16 der Pro Tour Order of Merits. Seit 2022 gibt es ein extra Turnier für Frauen. Der Sieger 2023 war Michael van Gerwen bei den Männern, bei den Frauen gewann Fallon Sherrock.
PDC World Grand Prix
Der World Grand Prix existiert seit 1998. Er wird in Leicester ausgetragen, früher in Dublin. Bei dem Spielmodus gibt es ein paar Besonderheiten: Neben der WM (PDC) ist es das einzige Turnier, welches in Sets gespielt wird. Sets bestehen aus Legs. Ein Leg ist das Herunterspielen von 501 auf 0. So muss mehrfach von 501 auf 0 heruntergespielt werden, um ein Spiel zu gewinnen. Zudem ist es das einzige Turnier mit Double in und Double out.
PDC Premier League Darts
Die Premier League Darts ist nach der WM und dem World Matchplay das wichtigste Turnier der Dartwelt. Wer alle drei Titel gewinnt, bekommt die Auszeichnung Triple Crown. Bis jetzt schafften dies erst drei Spieler: Phil Taylor, Michael van Gerwen und Gary Anderson. Die Premier League gibt es seit 2005, seit letztem Jahr spielen nur noch acht Spieler:innen um den Titel. Die ersten vier der PDC Order of Merit sind qualifiziert, dazu gibt es vier Wildcards. Die Spieltage sind als K.O.-Turniere aufgebaut, allerdings können auch Punkte erspielt werden. Früher wurde in einem Ligensystem gespielt.
World Cup of Darts
Der World Cup of Darts ist eine weitere Weltmeisterschaft. Allerdings treten hier nicht die einzelnen Spieler:innen gegeneinander an, sondern Nationen entsenden Teams, die im Namen des Landes antreten. Seit 2010 wird der World Cup of Darts jährlich ausgespielt. Rekordsieger sind England und die Niederlande.
PDC Pro Tour
Die Pro Tour beinhaltet alle Players Championship und European Tour Turniere. Die Players Championships sind 30 Events, die einzelnen Turniere finden je an einem Tag ohne Zuschauende statt. Die European Darts Tour ist eine Reihe an Turnieren, die über das ganze Jahr in verschiedenen europäischen Städten ausgetragen werden. Die Events nehmen Einfluss auf die PDC Order of Merit. Voraussetzung, mitzuspielen, ist die Tour Card.
Darts im Fernsehen
Stellt sich abschließend die Frage, wo du diese Wettbewerbe sehen kannst. Sport1 überträgt die PDC WM und die Premier League. Bei DAZN findest du die UK Open, den Grand Slam of Darts, die World Series Finals sowie die PDC WM.
Bekannte Dartspieler:innen
Im Folgenden stellen wir dir die bekanntesten Spieler:innen der Dartswelt vor. Besonders wichtig sind beim Darts Spitzname und Einlaufmusik der Spieler:innen, sie gelten als Markenzeichen.
Michael Smith
Name | Michael Smith |
PDC Order of Merit | 1 |
Nationalität | Engländer |
Alter | 32 |
Einlauflied | Shut Up and Dance – Walk the Moon |
Spitzname | Bully Boy |
Weitere Infos | 2023 erstmals Weltmeister 2018 + 2022 Vize-Weltmeister Tour Card seit 2011 |
Peter Wright
Name | Peter Wright |
PDC Order of Merit | 2 |
Nationalität | Schotte |
Alter | 53 |
Einlauflied | Don't Stop The Party - Pitbull |
Spitzname | Snakebite |
Weitere Infos | Erster Schotte, der 1. in Weltrangliste war Weltmeister 2020 + 2022 |
Michael van Gerwen
Name | Michael van Gerwen |
PDC Order of Merit | 3 |
Nationalität | Niederländer |
Alter | 33 |
Einlauflied | Seven Nation Army - The White Stripes |
Spitzname | Mighty Mike |
Weitere Infos | Spieler mit den meisten Tagen Platz eins an der Weltrangliste (2559 Tage) Gilt als Nachfolger von Phil Taylor Erster WM-Titel 2014 Gewann 2016 25 Turniere |
Gerwyn Price
Name | Gerwyn Price |
PDC Order of Merit | 4 |
Nationalität | Waliser |
Alter | 37 |
Einlauflied | Ice, Ice Baby - Vanilla Ice |
Spitzname | The Iceman |
Weitere Infos | Früherer Rugbyspieler Seit 2014 im Darts 2021 Weltmeister WM 2023 gegen Gabriel Clemens ausgeschieden |
Luke Humphries
Name | Luke Humphries |
PDC Order of Merit | 5 |
Nationalität | Engländer |
Alter | 28 |
Einlauflied | Cake By The Ocean - DNCE |
Spitzname | Cool Hand Luke |
Weitere Infos | Aktiv seit 2011 World Youth Championship Sieger 2019 Drei Mal PDC WM Viertelfinale erreicht |
Gabriel Clemens
Anfang 2023, beziehungsweise Ende 2022, entstand in Deutschland ein großer Hype um den Saarländer Gabriel Clemens. The German Giant oder Gaga, wie Clemens auch genannt wird, erreichte bei der WM 2023 das Halbfinale. So weit war noch kein Deutscher je gekommen. Er musste sich dort allerdings dem späteren Weltmeister Smith geschlagen geben. Er ist einer von vier Deutschen in der PDC Order of Merit und belegt dort Platz 19. Der Saarländische Sportler des Jahres 2020 hat Wonderwall von Oasis als Einlauflied.
Phil Taylor
Phil Taylor – The Power – gilt als bester Dartspieler aller Zeiten. Er ist der Spieler, der in seiner Karriere (mit Unterbrechungen) die meisten Tage die Weltrangliste angeführt hat (3351 Tage, davon 2033 am Stück). 1990 qualifizierte er sich erstmals für eine Weltmeisterschaft und gewann diese sofort. 2016 beendete er seine Karriere, in der er über sieben Millionen Pfund gewonnen hat.
Frauen im Darts
Schon Queen Elizabeth (Mutter von Queen Elizabeth II.) spielte 1937 eine kurze Partie Darts bei einem Turnier in London. So wurde sie Vorbild für viele Frauen. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich immer mehr Frauenteams, ab dem Ende der 1950er-Jahre gab es erste Turniere in England. Allerdings wurden Frauen im Dartssport erst in den siebziger Jahren ernst genommen. Lange spielten sie unter einem anderen Regelwerk, erst 1973 wurden die Regeln durch die BDO an die der Männer angepasst.
Bis heute sind Frauen im Darts jedoch deutlich weniger repräsentiert als Männer. Grundsätzlich ist ihre Teilnahme an Turnieren erlaubt, jedoch finden sich nur vereinzelt Frauen bei den wichtigen internationalen Wettbewerben. Bei der WM der PDC 2023 traten drei Frauen an, und stellten damit einen Rekord auf. Zusätzlich gibt es auf vielen Ebenen eigene Turniere für Frauen.
Es gibt noch lange keine Gleichberechtigung im Dartsport. Dabei ist Darts ja ein Sport, bei dem biologische Unterschiede vermeintlich keine Rolle spielen sollten. Nur ganz wenige Frauen (die Profis sind) können von ihrem Sport leben, bei den Männern sind es deutlich mehr. Zur Veranschaulichung: Bei der BDO Weltmeisterschaft 2019 gab es sowohl ein Turnier für Männer als auch eins für Frauen. Der Sieger bekam acht Mal so viel Preisgeld wie die Siegerin.

Fallon Sherrock
Fallon Sherrock ist die einzige Frau, die bei einer PDC WM ein Spiel gewinnen konnte. Genauer gesagt hat die 28-Jährige bei der WM 2020 direkt zwei Spiele gewonnen. Auch sonst spielt sie regelmäßig bei Turnieren der Männer mit und wird auch “Queen of the Palace” genannt. Ihr Einlauflied ist Last Friday Night von Katy Perry.
Lisa Ashton
Die 52-Jährige Lisa Ashton aus England war 2023 ein viertes Mal Teilnehmerin bei einer WM der Männer. Sie gewann die BDO WM (der Frauen) 2014, 2015, 2017 und 2018. Ihr Spitzname ist The Lancashire Rose. Sie läuft zu On a Mission von Gabriella Cilmi ein.
Beau Greavey
Beau Greavey ist erst 19 Jahre alt, und spielt trotzdem schon in der Weltspitze mit. Die Engländerin wurde mit gerade einmal 18 Jahren Weltmeisterin (WDF-WM der Frauen), und ist somit der jüngste Mensch, der bei den Frauen und Männern eine WM gewinnen konnte. Ihr Spitzname ist Beau ´n´ Arrow, als Einlaufmusik nutzt sie Over the World von Status Quo. Bei der PDC-WM 2023 trat sie in der ersten Runde an.
Trina Gulliver
Die Engländerin Trina Gulliver gilt als beste Dartspielerin aller Zeiten. Die 53-Jährige ist mehrfache Weltmeisterin, und wird deshalb auch als Golden Girl bezeichnet. Ihr Einlauflied ist You Sexy Thing von Hot Chocolate.
Darts als Para-Sport
Da beim Dartspielen zunächst nur die Bewegung eines Arms notwendig ist, können auch Menschen mit Behinderung grundsätzlich problemlos Darts spielen. Lässt die Behinderung das Stehen zu, kann man bei Turnieren für Menschen ohne Behinderung teilnehmen. Der Verband World Para Dart klassifiziert in Classic (sitzend oder stehend) und Compris. Unter Classic fallen Menschen mit beschädigter Muskelkraft, Gliedermangel, Kleinwuchs, Hypertonie oder Ataxie. Unter Compris fallen grundsätzlich alle Menschen, die einen Schwerbehinderten-Ausweis haben, aber nicht unter die Kategorisierung des Classic fallen.
Wird Darts im Sitzen gespielt, hängt die Scheibe auf einer Höhe von 1,37 m. Inklusion ist im Darts grundsätzlich sehr einfach, wird aber noch viel zu wenig praktiziert, auch weil noch mehr Klassifizierung sinnvoll wäre.
Tipps für Einsteiger
Wenn du selbst gerne mit dem Dartsport beginnen möchtest, können wir dieses Interview mit Zweitliga-Coach Tim Preis empfehlen. Der Trainer des DC Aach gibt darin unter anderem einige Tipps zur Wurftechnik und verrät dir, was du als Darts-Neuling brauchst.